Wie süß: Özlem Türeci (BIONTECH) malt ein kleines Herzchen in das GOLDENE BUCH DER STADT KÖLN – Gedanken zum FEST DER UNSCHULDIGEN KINDER

Heute, am 28. Dezember, feiern die Katholische und die Evangelische Kirche das Fest der Unschuldigen Kinder. Das Fest erinnert an einen Massenmord: König Herodes, so überliefert das Matthäus-Evangelium, hat von Sterndeutern erfahren, dass der Messias geboren wurde. Aber wo? Ein Stern weist den Weg nach Bethlehem. Herodes wittert seine Chance: Um den neugeborenen Konkurrenten um die Macht auszuschalten, lässt er in Bethlehem „prophylaktisch“ alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten.

Doch Jesus ist, als die Kinder ermordet werden, mit seinen Eltern längst auf der Flucht nach Ägypten. Ob der Kindermord tatsächlich stattgefunden hat, bleibt umstritten. Aber wir alle kennen die schreckliche Geschichte und haben uns schon als Kinder darüber gefreut, dass Jesus gerettet wurde. Doch was ist mit den ermordeten Kindern? „Die Alte Kirche hat sie als Zeugen für Christus heiliggesprochen.“ https://www.katholisch.de/artikel/1867-klage-als-befreiung Der Kindermord ist entsetzlich. Aber ist es nicht ebenfalls grausam, dass das frühe Christentum diese namenlosen Kinder kollektiv zu Märtyrern erklärt und ausgerechnet ein Massenmord (und nicht ein Überleben aller) die Existenz Christi bezeugen soll?

Der Druck und die Geschwindigkeit, mit der die Bundesregierung die Corona-Impfung der Kinder vorantreibt, lässt mich an den Furor des Königs Herodes denken. Meines Erachtens ist diese Impfung, deren Langzeitfolgen niemand einschätzen kann, äußerst fahrlässig. Wir wissen längst, dass Kinder in aller Regel nur leicht an Corona erkranken. Dennoch werden in Deutschland auch die 5- bis 11-Jährigen seit dem 13. Dezember geimpft. Dass eine reduzierte Menge verabreicht wird, ändert nichts an der Tatsache, dass man den Kindern einen mRNA-Impfstoff injiziert. Hinzu kommt, dass der Impfstoff von Biontech/Pfizer, den die Bundesregierung zwecks Kinderimpfung geordert hat, gegen die neue Omikron-Variante nicht einmal besonders gut wirkt, allenfalls -wie es heißt- gegen schwere Verläufe, die bei Kindern selten sind.

Völlig inakzeptabel ist daher, dass Karl Lauterbach im Rahmen einer Kinder-Impfaktion im Zoo von Hannover am 17.12.2021 selber Hand angelegt hat. Ausgerechnet bei seinem ersten Außen-Auftritt als neuer Bundesgesundheitsminister hat Lauterbach vor laufender Kamera öffentlichkeitswirksam zwei vorab ausgewählte Kinder („Frida“ und „Fritz“) geimpft. Und das, obwohl die STIKO bislang nur eine eingeschränkte Impfempfehlung herausgegeben hat! Ein Vertrauensbruch gegenüber der STIKO und eine absolute Grenzüberschreitung, wie ich finde. https://www.focus.de/gesundheit/coronavirus/bei-besuch-in-hannover-bei-impfaktion-fuer-kinder-darf-auch-lauterbach-zur-spritze-greifen_id_26197580.html

Um die Inbrunst zu unterstreichen, mit der Lauterbach das zehnjährige Mädchen geimpft hat, habe ich ein Foto, das Lauterbach in Aktion zeigt, von focus.de (s.Link) abfotografiert, „bearbeitet“ und vervielfältigt. Für mich (und das ist meine ganz persönliche Wahrnehmung!) ist die Situation alptraumhaft:

***(Ergänzung 4.1.2022: Ausgerechnet dort, wo Lauterbach Kinder geimpft hat, im Zoo von Hannover, ist eine schwere Panne passiert: 42 Kindern wurde eine Erwachsenen-Dosis Biontech verabreicht. Schöne Bescherung! https://www.n-tv.de/panorama/23-36-Impf-Panne-in-Hannover-42-Kinder-erhalten-Erwachsenen-Dosis–article23034874.html Ergänzung Mitte Januar 2022: Die Zahl der betroffenen Kinder wurde inzwischen auf 21 heruntergesetzt, was auffällig genau 50% entspricht. Kurze Zeit später ist in Hannover noch eine andere schwere Impf-Panne passiert. https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Region-Hannover-Experten-ueberwachen-Impfungen-nach-Pannen,impfpannen102.html

Völlig unannehmbar finde ich, dass Kinder, die sich impfen lassen, zur Belohnung eine Zoo-Freikarte für sich und ihre Eltern bekommen. Hier wird mit der Freude der Kinder gespielt, den Eltern endlich einmal etwas ausgeben zu können! Ich könnte heulen, so fies finde ich das!)***

Doch selbst im privaten Umfeld ist Lauterbach nicht zimperlich. Im Rahmen einer familiären Weihnachtsfeier am 25.12. ließ Lauterbach, der sich gerne als Impfarzt (Bundestagswahl 2021: Wahlkreis Leverkusen – Köln IV, Werbeaktion) bezeichnet, es sich nicht nehmen, höchstpersönlich Corona-Teststäbchen in die Rachen- bzw. Nasenräume aller Familienmitglieder einzuführen. Zuvor hatte Lauterbach folgendes getwittert:

Ich wünsche uns allen ein frohes Weihnachtsfest. Werde heute beim Familienfest alle testen. Tun Sie bitte das auch. Es kann Leben retten. Danke an alle, die heute noch impfen oder sich impfen lassen. Es ist ein Geschenk an die ganze Gesellschaft. Danke12:47 nachm. · 25. Dez. 2021

Doch was meint Lauterbach mit der grammatikalisch verunglückten Formulierung Tun Sie bitte das auch… ? Soll ich meinen Gästen nicht nur Vanillekipferl und Zimtsterne, sondern auch Schnelltests anbieten? Der Bundesgesundheitsminister gibt ein fragwürdiges Vorbild ab. Denn wäre es nicht klüger und vernünftiger, wenn alle Familienmitglieder sich vor dem Fest testen lassen, um dann entspannt zusammen feiern zu können? Und wäre es nicht freundlicher und respektvoller, die Gäste -wenn überhaupt- Selbsttests machen zu lassen?

Dass Gesundheitsminister Karl Lauterbach alle testet, finde ich schamlos. Ich stelle mir vor, ich wäre Lauterbachs über 80 Jahre alte Schwiegermutter: Um meinen leicht aufbrausenden Schwiegersohn zu besänftigen und um nie mehr getestet werden zu müssen, hätte ich mich schon vor Monaten boostern lassen. Auf dem Familien-Weihnachtsfest jedoch hätte Karl angedroht, mir ein Stäbchen in die Nase zu schieben, und zwar mit den Worten: „Halt bitte still, Mutter. Isch will dir doch nur helfen. Danke.“ Mir wäre zum ersten Mal seit über 30 Jahren die Hand ausgerutscht… Angeblich hat Karl Lauterbach zwar fünf Kinder, aber aktuell keine Schwiegermutter, was mich beruhigt. Natürlich hätte er gerne eine, schon für den Schnelltest.

Während unser Privatleben zunehmend verkrampft, fließt Geld, florieren die Gesundheits-Geschäfte. Die Stadt Mainz erwartet durch den Erfolg des dort ansässigen Unternehmens Biontech so hohe Steuereinnahmen, dass sie sich dank Corona-Impfung voraussichtlich von ihren Schulden befreit. Das stimmt den Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) dermaßen euphorisch, dass er die Impfung veredelt und einen mehr als fragwürdigen, verklärenden Vergleich wagt: „Die Entwicklung und Herstellung des Impfstoffs von BioNTech ist für Mainz ungefähr so herausragend wie die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg.“ Damals, um das Jahr 1450, sei die Stadt Ausgangspunkt einer Medienrevolution gewesen, erinnert der Oberbürgermeister. Heute, mehrere hundert Jahre später, sei die Dimension ähnlich groß: Nur gehe es nicht um die Verwendung von beweglichen Lettern zur Buchproduktion, sondern um Biotechnologie.https://www.zeit.de/wirtschaft/2021-11/biontech-mainz-steuer-haushalt-schulden-mehreinnahmen?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Ins Schwärmen kommt angesichts schwarzer Zahlen auch die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Im Rahmen einer Feierstunde im Kölner Rathaus bekam das Pharma-Unternehmer-Ehepaar Dr. Özlem Türeci und Prof. Dr. Uğur Şahin am 17. September die Ehrendoktorwürde der Universität zu Köln verliehen. Nicht ohne Grund, denn Uğur Şahin ist in Köln aufgewachsen und hat hier studiert.

Türeci/Şahin trugen sich in das Goldene Buch der Stadt Köln ein und waren noch am selben Abend Ehrengäste in der TV-Sendung Kölner Treff, wo man sie mit einem halbminütigen Applaus begrüßte.

„Impf-Genies im Rathaus geehrt“:

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Dass Türeci/Şahin den diesjährigen Nobelpreis für Medizin bekommen würden, schien für Kölns Oberbürgermeister Henriette Reker längst klar zu sein: ‚Henriette Reker bedankte sich und würdigte die bahnbrechenden Leistungen der Forscher: „Wo wären wir heute ohne Sie? Herzlichen Dank, dass Sie uns ein Fenster geöffnet haben, durch das ein heller Hoffnungsstrahl scheint. Sie haben Menschen viel Schmerz erspart.“ Die OB bezeichnete die Impfstoffentwicklung der beiden Forscher als „Dienst an der Menschheit“. „Die Kölnerinnen und Kölner sind Ihnen zutiefst dankbar. Und auch ich persönlich bedanke mich sehr herzlich bei Ihnen.“‚ (Express, 18. September 2021)                                                                                    Glücklicherweise hat das Nobelpreis-Komitee die Ruhe bewahrt und sich nicht von den vorschnellen, kitschig- sentimentalen und völlig überhöhten Lobeshymnen anstecken lassen. So wurde der Medizin-Nobelpreis nicht an das Unternehmen Biontech verliehen, weder an Türeci/Şahin noch an Katalin Karikó, eine Grundlagen-Forscherin , die 1985 aus Ungarn in die USA ausgewandert ist und heute die Position der Senior-Vizepräsidentin von Biontech innehat.

Dankenswerterweise gestattet uns der Kölner Express vom 18.9.2021 mit einer Collage (S.24) einen Blick auf die Ernennungs-Urkunde der Universität zu Köln und in das Goldene Buch der Stadt Köln.

Türeci/Şahin, so sollen wir denken, sind Menschen wie du und ich. Wie süß, dass Özlem Türeci ein kleines Herzchen in das Goldene Buch der Stadt Köln gemalt hat. Kleine Mädchen lieben es, Herzchen in die Poesiealben ihrer Freundinnen zu malen. Aber Özlem Türeci ist kein kleines Mädchen.

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