Für uns Menschen sind die weiblichen Rotkehlchen kaum von den männlichen zu unterscheiden. Auch bei Meisen, Spatzen und Elstern sehen sich Weibchen und Männchen sehr ähnlich – um nur einige der Vögel zu nennen, die tagtäglich in unsere Gärten kommen. Die Rotkehlchen selber haben damit kein Problem. Um das Männchen zu erkennen, braucht das Weibchen weder Augen noch Ohren. Und sollte sich einmal ihr gegenüber eine Rotkehlchen-Frau als Männchen ausgeben und so laut singen, wie es sonst nur die männlichen Rotkehlchen tun, sollte also wirklich einmal ein Trans-Kehlchen um ihre Kralle anhalten, ließe sich das Rotkehlchen nichts vormachen: Du bist ein schmucker Mann, doch leider nur zum Schein, gemeinsam können wir nicht Eltern sein.
Das Rotkehlchen wird getrieben von einer unerschöpflichen Lebens-Energie. Würde man die Fortpflanzung als Sinn seines Lebens bezeichnen, hätte es gewiss nichts dagegen. Es selber stellt sich solche Menschen-Fragen nicht, schon aus Zeitmangel. Als Teil der Natur, als instinktiv handelndes Naturwesen hinterfragt es nicht, sondern agiert – und braucht weder Ratschläge noch Richtlinien noch Gebote.
Auch uns Menschen ist die Fortpflanzungsfreude (inklusive Nähren und Versorgen) angeboren, nur müssen wir sie verdrängen und kontrollieren, denn sie erinnert uns daran, dass wir nicht nur Verstandeswesen, sondern Teil der Natur sind. Das hören wir nicht gerne, denn als Naturwesen sind wir sterblich. In einer Welt, in der Gott (bzw. das Göttliche) nur noch als Schatten seiner selbst überlebt, ist der Gedanke an den Tod unerträglich.
Durch die weltweite Veränderung des Klimas sind wir Menschen der Gegenwart jetzt schon schwer traumatisiert. Die Medien füttern unsere Angst, indem sie uns tagtäglich mit Katastrophenbildern konfrontieren, die wir nicht mehr verarbeiten können. Dabei sind es nicht nur “Extremwetter-Ereignisse”, die uns tief verängstigen. Durch Flutkatastrophen zerstörte Orte und Landschaften lassen sich, wenn auch unter erheblichen Verlusten, in der Regel wieder aufbauen.
Anders ist es mit den schleichenden Veränderungen, die die Erderwärmung hervorruft. Wir erleben, dass der Winter ausbleibt, dass sich die Jahreszeiten einander angleichen und die Unterschiede verflachen. Hierauf reagieren wir mit diffuser Angst und einem tiefen “Heimweh nach dem Schnee”, denn altangestammte, elementare Orientierungen gehen verloren. Früheste Kindheitserfahrungen verschwimmen.
So verlieren die Menschen nicht nur den Halt, sondern Intuition und Gespür. Das macht sie anfällig für Heils- und Glücksversprechungen. In der Silicon Society (David Lyon) vertrauen sie nur noch dem Schein. Die Menschen mutieren zu Karikaturen. Was ist männlich, was weiblich?
Es gehört zu den größten Irrtümern und Täuschungsmanövern der modernen Medizin, dass sie uns vormacht, man könne via Chirurgie und Hormontherapie aus einem Mann eine Frau und aus einer Frau einen Mann machen.
Das Rotkehlchen handelt instinktsicher, es macht keinen Unterschied zwischen biologischem und sozialem Geschlecht, wohl aber den zwischen Männchen und Weibchen. Rotkehlchen spielen genau die Rolle, die ihr Geschlecht ihnen vorgibt. Würde das Rotkehlchen seine Geschlechter-Rolle hinterfragen, würde es diskutieren, wer wann wo für’s Brüten verantwortlich ist, würde es aussterben.
Es lebe der Unterschied…
Amseln und Halsbandsittiche haben einen ausgeprägten Geschlechterdimorphismus, was meint, dass sich die Geschlechter optisch klar voneinander unterscheiden. So bin selbst ich in der Lage, den Unterschied zu erkennen. Dass ich die Vögel auseinanderhalten kann, macht die Betrachtung spannend, denn als “Männchen” bzw. “Weibchen” werden diese Vögel zu “Personen”, zu eigenständigen Akteurinnen und Akteuren. Sie leben ihr Vogelleben – und führen uns Tag für Tag ein Spiel über das Leben vor.
Ihre Geschichten kommen uns bekannt vor, denn es sind Liebes- und Familiengeschichten. Die Themen der Halsbandsittiche sind unsere Themen: Liebe, Eifersucht und Zärtlichkeit, Essen, Arbeitsteilung, Trinken, Verdauung und Futterneid. Doch genaugenommen sind diese Themen keine Menschen-, sondern Papageienthemen, denn die Papageien existieren schon viel länger als wir. Es ist nicht anzunehmen, dass sie uns Menschen kopieren.
Erwachsene Halsbandsittich-Weibchen haben ein schwach angedeutetes, blassgrünes “Halsband”. Bei den Männchen hingegen ist es stark ausgeprägt. Es beginnt schwarz an der Kehle und umspannt orangerot das Genick. Da der Unterschied eindeutig ist, konnte ich beobachten, dass im Frühjahr ausschließlich Weibchen in unseren Garten kamen, um Erdnüsse zu picken.
Das erstaunte mich nicht. Schließlich entwickeln sich die Eier, entsteht das Leben in IHR, nicht in IHM. Und daher braucht insbesondere das Weibchen gutes, nahrhaftes Futter. Halsbandsittich-Weibchen lachen, wenn hungrige Männchen ihnen was von “Gleichberechtigung” vorkrächzen. Warum sollten Halsbandsittich-Männchen fress-gleichberechtigt sein, wozu?
In aller Regel ist im Tierreich die Partnerwahl Sache des weiblichen Tieres: Female Choice. So auch bei den Halsbandsittichen. Darüber hinaus bestimmt SIE in der Brutperiode, wer welche Nahrung bekommt. Halsbandsittiche leben, wie ich gelesen habe, monogam. Dass die Sittiche ein Paar bilden und sich treu sind, heißt aber noch lange nicht, dass Weibchen und Männchen sich das Essen “gerecht” teilen. Es heißt auch nicht, dass das Weibchen dem Männchen was abgibt. Schon gar nicht heißt es, dass das Weibchen -wie wir Menschen es von den Familien der 1960er Jahre kennen- dem Männchen das Essen (die nahrhafte und leckere Extra-Portion) serviert. Im Gegenteil.
In der unten stehenden kleinen Foto-Geschichte bekommen wir zu sehen, wie sich ein friedlich pickendes Halsbandsittich-Weibchen (zu erkennen am zartgrünen Halsband) erfolgreich gegen ein futterneidisches Männchen (schwarz gefärbte Kehle, rosa Halsband) zur Wehr setzt:






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In
kraftzehrenden Zeiten
der Papagei’n-Paarung verteilen
die Papagei’n-Weibchen die Nahrung:
Geschlechtergerecht
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Wenn ein Zipfel untendran ist, heißt es “Junge”, bei einem Schlitz “Mädchen”. Das ist das, was Sprache tut – sie benennt. Und später kommen durch die Hormone noch ein paar Unterschiede hinzu. Ganz zu schweigen, von dem , was Hormone mit unseren Gefühlen und dem ganzen Innenleben machen. Nicht umsonst spricht man mittlerweile auch von weiblicher und männlicher Medizin. Trotzdem haben wir alle beides in uns, männliches und weibliches, und die Mischungsverhältnisse sind sehr unterschiedlich ausgeprägt. So gesehen bin auch ich überzeugt davon, dass es sehr viele Geschlechter gibt, ganz unabhängig davon, wie es in der Unterhose aussieht. 🙂
Ich finde es äußerst wichtig, dass wir Frauen uns gerade jetzt nicht den Unterschied abkaufen lassen, denn die Gleichschaltung der Geschlechter vollzieht sich derzeit mit rasender Geschwindigkeit. Vorhin habe ich gelesen, dass nicht nur Soldaten, sondern auch SoldatINNEN beim NATO- Flugmanöver “Air Defender 2023”, das vom 12. bis zum 23. Juni im deutschen Luftraum stattfindet, eingesetzt werden. Deutschland ist “Gastgebernation”. Mich schaudert’s.
Warum machen Frauen diesen Wahnsinn mit, wo doch der Krieg eine Sache (verirrter) Männer ist?
Auf “DIE KRIMINALPOLIZEI. Zeitschrift der Gewerkschaft der Polizei” fand ich einen interessanten Text von Stephan Harbort, Kriminalkommissar im Polizeipräsidium Düsseldorf. Harbort, der es wissen muss und den großen Unterschied kennt, schreibt folgendes:
“Tötungskriminalität ist vornehmlich Männersache, es gibt beispielsweise (fast) keine Amokläuferin, Sexualmörderin, Raubmörderin oder Massenmörderin. Männliche Gewalt ist der gesellschaftlich akzeptierte Maßstab für Normverletzungen und Unterdrückung, die tötende Frau hingegen ist der betörende und verstörende Gegenentwurf.
Weil wir noch so wenig über die Täterinnen wissen und sie auf uns extrem abstoßend wirken, sind diese Frauen aber auch besonders interessant. Die gemeine Mörderin wird deshalb lustvoll angeprangert und öffentlich vorgeführt, ihre Lebensgeschichte weidlich ausgeschlachtet. Und ihre Namen stehen häufig nicht nur für böse Taten, sondern für das Böse schlechthin. Deshalb wird, wenn eine Frau gemordet hat und überführt worden ist, meist auch ein Medienspektakel daraus.” https://www.kriminalpolizei.de/ausgaben/2010/september/detailansicht-september/artikel/wenn-frauen-toeten.html
Frauen führen Zickenkriege, am liebsten medial (GNTM), was ich persönlich richtig doof finde. Frauen spielen fiese Psycho-Spiele, aber Frauen sind untauglich zum “Großen Krieg”, von dem aktuell viele Männer wieder träumen. Agnes-Marie Strack-Zimmermann ist die traurige Ausnahme von der Regel.
Frauen sind elementar anders, denn…
Frauen haben etwas, das den Männern fehlt: Wehen. Die Wehenkraft ist uns angeboren, wir haben sie, ob wir ein Kind zur Welt bringen oder nicht. Diese Schöpfungs- und Liebesenergie wird nur während einer Geburt aktiviert, aber als Potential ist sie unbewusst immer da, in keinem Mann, aber in allen Frauen. Sigmund Freuds Triebtheorie krankt daran, dass sich der Begründer der Psychoanalyse das weibliche Wehen-Potential nicht vorstellen konnte – naturgemäß. Das jedoch macht seine Triebtheorie unisex.
Ich glaube, dass viele Frauen Angst vor dieser (ihrer großen) Kraft haben, sonst würden sie sich nicht für einen Wunschkaiserschnitt entscheiden oder ihr Kind von einer Leihmutter austragen lassen, wie etwa Paris Hilton.
Denn diese Kraft erinnert uns schmerzlich daran, WIE STARK und WIE ANDERS wir sind.
Jetzt werde ich mich ganz banal kräftigen und eine Tasse schwarzen Kaffee trinken…