Eine feministische Botschaft aus Deutschland
Vor fast einem Jahr habe ich vom Tod einer jungen Frau erfahren. Sie litt an einer schweren, unheilbaren Krankheit, hatte aber den Mut gehabt, ein Studium zu beginnen und in eine andere Stadt zu ziehen.
In ihrer Verzweiflung hat sich die Mutter den Kopf kahl geschoren. Ich habe das damals nicht wirklich begriffen, bis ich einen furchtbaren Alptraum hatte: Ich träumte davon, dass meine jüngere Tochter sterben müsste. Während ich träumte, war der Tod meiner Tochter für einen Moment real, und ich konnte den Schmerz der Mutter verstehen: Für eine liebende Mutter ist der Tod des eigenen Kindes entsetzlich, das Leid ist nicht wirklich aushaltbar. Jetzt ist der Schmerz, den ich im Traum verspürt habe, wieder da: Seit dem 8. November, dem Tag der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten, habe ich Angst um meine beiden Töchter. Trump weiß nicht, was er tut. Das macht ihn gefährlich -für uns alle.
„Das können die doch nicht mit uns machen“, sagt meine Tochter. Doch, sie können. Das erlaubt das fragwürdige Wahlgesetz einer Demokratie, die längst um ihr Überleben kämpft.
Wenn ich mit unserem Australian Shepherd spazieren gehe, begegne ich manchmal einer älteren Frau. Sie hat einen Mischling aus dem Tierheim bei sich aufgenommen, einen Deutschen Schäferhund mit hellen, schwarz umrandeten Husky-Augen. Die Frau ist pensionierte Lehrerin für Philosophie und Geschichte und genießt einen ausgezeichneten Ruf. Viele ihrer ehemaligen Schüler sind Lehrer oder Professoren.
Ich traf sie an einem Nachmittag Anfang November. „Geben Sie mir bitte Ihre Adresse“, sagte die Frau. „Ich fahre bald nach Südfrankreich und würde Ihnen gerne eine Postkarte schicken. In der Nähe von Avignon habe ich ein kleines Haus, wo ich mit meinem Mann den Winter verbringe.“
Weil es ungewöhnlich warm war, setzten wir uns auf eine Parkbank. Die beiden großen Hunde hatten sich zunächst angebellt, dann aber miteinander gespielt. Jetzt kamen sie, legten sich neben die Bank und beobachteten das, was zu sehen war: Amseln zogen Regenwürmer aus dem Boden, einige Kinder spielten auf der Wiese Fußball, Menschen gingen vorbei.
„Darf ich Ihnen von einer nicht ganz alltäglichen Begegnung erzählen?“, fragte die Frau.
„Von was für einer Begegnung?“
Die Frau lächelte: „Mit Gott.“
Ich möchte an dieser Stelle möglichst genau wiedergeben, was die Frau mir erzählt hat:
„…. Es geschah kürzlich, mitten in der Nacht. Ich war aufgewacht und konnte nicht wieder einschlafen. Nachdem ich eine Weile wach gelegen hatte, hörte ich ein Geräusch, das ich an diesem Ort noch nie gehört hatte, den einzelnen Schlag einer Glocke: Gonnnnnnggg. Ihr Klang kam von draußen, aus nächster Nähe. Nach einer Weile wiederholte sich ihr Klang: Gonnnnnnggg. Ich stand auf und guckte aus dem Fenster. Ich bemerkte nichts, was das Geräusch verursacht haben könnte. Ich legte mich hin und hörte wiederum die Glocke: Gonnnnnnggg.
Etwas nahm mich bei den Füßen und zog mich mit sich, es war, als würde ich auseinandergerissen werden, in tausend Stücke zerspringen, wahnsinnig werden, allen Erdboden verlieren.
Halt mich fest, sagte ich zu meinem Mann, der neben mir schlief.
Pst, sagte eine Stimme, er schläft wie ein Kind. Weck ihn nicht auf, denn ich komme zu dir.
Ich fühlte mit einem Mal eine unendlich beglückende Energie, ich war durchflutet von Liebe. Ich war aufgehoben in der Welt und in mir und spürte mit jeder Faser meines Leibes das Leben. Alle je empfundene Liebe verdichtete sich in diesem einen Moment. Wie nie zuvor liebte ich den Mann, der neben mir lag.
Gott schickt mich, sagte die Stimme.
Ist das schön, sagte ich nur, ist das schön.
Es ist an der Zeit, sagte die Stimme. Die Welt steht am Abgrund. Überall ist Krieg. Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, ausgebombt, vertrieben. Sie hungern, sie frieren. Die Eltern können ihre Kinder nicht mehr schützen. Weltweit sterben Kinder. Die westliche Welt lässt es zu. Das Geld hat die Herzen der Menschen erkalten lassen.
Was die Stimme mir mitteilte, war mir nicht neu. Aber jetzt tat es so weh wie nie zuvor, es schmerzte. Die Stimme sprach weiter: In den USA wird demnächst gewählt. Hier werden die Reichen immer reicher, während immer mehr Menschen verarmen. Um die amerikanischen Kinder ist es nicht gut bestellt. Man sorgt sich nicht genug um ihre Bildung, sondern verkauft ihnen Computer.
Die reichen Amerikaner denken, die Welt sei ein Spielplatz und alle Dinge seien zu ihrem privaten Vergnügen da. Der Schauspieler John Travolta besitzt eine eigene Boeing, vor seinem Haus in Florida gibt es eine Start- und eine Landebahn. Vielen Kindern blutet das Herz, wenn sie das sehen. Sie träumen davon, ein eigenes Flugzeug zu haben. Es ist ein schöner, unschuldiger Traum. Ein erwachsener Mann, der meint, sich diesen Traum erfüllen zu müssen, sollte sich schämen. Doch ein Kindertraum lässt sich nicht kaufen. Wenn Travolta mit der Boeing abhebt, kommt er in keinem Moment dem Glück nahe, das die Kinder empfinden, wenn sie ihren Papierflieger in die Luft werfen: Wenn er gut gebastelt ist, wird der feine, leichte Flieger zum schillernden Vogel, er gleitet, schwebt, beschreibt Kurven und malt die schönsten Figuren.
Gott liebt die Kinder, sie sind der Mittelpunkt der Schöpfung. Die Frauen sind Gottes leibhaftige Schwestern, denn sie bringen die Kinder zur Welt. Gott liebt die Frauen, aber die westliche Welt erniedrigt sie.
Wieso?, fragte ich vorsichtig. Wir Frauen sind doch endlich gleichberechtigt.
Das macht euch stark, sagte die Stimme. Die Gleichberechtigung ist eine Errungenschaft. Ihr habt euch endlich Gehör verschafft. Generationen von Frauen haben hart dafür kämpfen müssen. Aber weil sie gleichberechtigt sind, vergessen viele Frauen, dass sie eigentlich anders sind. Frauen sind nicht besser als Männer, aber wärmer. Sie konkurrieren, aber sie killen nicht. Die Frauen sind das starke Geschlecht, denn sie sind liebesfähiger als die Männer. Die Liebe ist ein Gottesgeschenk. Frauen töten seltener als Männer. Gleichgültigkeit ist Frauen fremd: Brutale Massenmorde sind ein männliches Geschäft.
Das menschliche Dasein verdankt sich der Mutterliebe. Jede Frau empfindet Mutterliebe, ob sie geboren hat oder nicht. Ohne die Mutterliebe wäre die Welt lieblos. Noch vor der Nächstenliebe ist sie die erste, die ursprüngliche Liebe. Die moderne Welt führt einen Krieg gegen die Liebe. Das Symbol des Krieges gegen die Mutterliebe heißt Leihmutterschaft. Die Frauen werden ausgebeutet, ihre Leiber benutzt. In Deutschland ist die Leihmutterschaft gesetzlich verboten, aber in Amerika nicht.
Was bedeutet die Leihmutterschaft für die Kinder? Es sind normale, wunderbare Kinder, die auf diese Weise zur Welt kommen, doch die Kinder der Leihmütter dürfen den Menschen nicht bei sich haben, den sie am meisten brauchen: ihre Mutter. Es gibt keine Göttlichkeit ohne die Mutter. Im Wissen darum sind alle großen Religionen miteinander verwandt. Die Würde der Frau ist in den Religionen unantastbar. Christentum, Islam und Judentum achten die Frau, alle verehren die Maria. „Stets bleiben die barmherzigen Augen der heiligen Mutter Gottes auf uns gerichtet“, sagt Papst Franziskus. „Sie ist die erste, die den Weg für das Zeugnis der Liebe eröffnet und uns dabei begleitet.“ Wer wäre Jesus Christus ohne seine Mutter Maria? Was hieße es für das Weihnachtsfest, wenn Maria eine Leihmutter wäre?
Es wäre unvorstellbar, sagte ich. Ich hatte von Leihmutterschaft gehört. Es hatte mich empört, aber jetzt empfand ich einen tiefen, kaum aushaltbaren Schmerz. Warum greift Gott nicht ein?, fragte ich.
Gott richtet nicht, antwortete die Stimme. Gott ist der Schöpfer, aber er ist zugleich all das, was er selber geschaffen hat. Gott greift niemals ein, er gibt den Menschen nur immer wieder die Freiheit, sich göttlich zu verhalten. Die Kinder sind nahe bei Gott. Wenn man ihnen nicht schon als Baby ein Smartphone in die Hand drückt, hören die Kinder die Regenwürmer husten und entdecken in einem Wassertropfen das Meer. Die Kinder erzählen uns auch, dass die Menschheit nicht wirklich gespalten ist. Alle Kinder dieser Erde haben die gleichen Wünsche: Sie wollen ein Dach über dem Kopf und es warm haben, sie wollen nicht hungern und nicht frieren, sie wollen geliebt werden und lernen.

Die Stimme machte eine kurze Pause und redete dann weiter: So wie er den Koran liebt, liebt Gott die Bibel. Allerdings fühlt sich Gott an einigen Stellen der Bibel nicht wirklich verstanden. Ein Satz aus dem Alten Testament beruht auf einem Missverständnis: „Macht euch die Erde untertan.“ Nie würde Gott so etwas zu den Menschen sagen, denn Gott ist die Erde. Jetzt hat man den Satz neu übersetzt. Das hebräische Verb „kabasch“ bedeutet nicht nur „untertan machen“, sondern auch „urbar machen“.
Die Menschen sind nicht die Krone der Schöpfung, sondern Gottes gekrönte, mit Liebe und Verstand begabte Geschöpfe.
Die moderne Welt führt einen Krieg gegen Gott. Die Erde wird ausgebeutet, Tiere und Pflanzen werden ausgerottet. Gott ist in jeder Pflanze und in jedem Tier. Es ist längst so weit, dass sich die Schöpfung gegen den Menschen zur Wehr setzt. Die Winde sind aufgebracht und das Meer. Die Schöpfung zeigt uns Tag für Tag, wie verwundet sie ist. Die Menschen sind verblendet und abgestumpft. Sie wissen nicht, was sie tun. Sie verlernen zu hören, zu sehen, zu lieben. Sie begreifen Gott nicht. Sie warten noch immer auf ihn, obwohl Gott längst bei ihnen ist.
Warum kommst du ausgerechnet zu mir?, fragte ich.
Weil du eine Frau bist, weil du eine Deutsche bist – und weil du die Simpsons magst. Jetzt lachte die Stimme. Gott mag die Simpsons, weil sie eine gute Familie sind. Es ist gar nicht so einfach, Gott zum Lachen zu bringen, aber die Simpsons schaffen das. Die Simpsons gibt es auf der ganzen Welt. Sie sind wie alle Menschen, genauso lustig, langweilig, großartig und beschränkt. Sie lassen sich in alle Sprachen übersetzen. Jeder Mensch versteht sie. Die Stimme machte eine Pause, dann kam sie zurück und klang ernst: Du weißt genau, wie gefährlich Trump ist. Deshalb bin ich hier. Gott beauftragt dich.
Gott beauftragt mich?, fragte ich erschrocken. Was soll das heißen?
Gott kann nicht hassen, aber für Trump würde er gerne eine Ausnahme machen. Trumps eigentlicher Gegner heißt nicht Hillary, sondern Barack. Gott liebt das schwarze Amerika, und er liebt die schöne, warme, dunkelhäutige Frau Michelle Obama. Es schmerzt ihn, wie Trump mit ihr umspringt, und es schmerzt ihn, dass Barack sie nicht vor ihm schützt. Gott liebt Barack Obama, weil er ein warmherziger Mann ist, der Amerika liebt. Doch warum nur lässt Barack es zu, dass Trump seine Frau so böse beleidigt? Donald und Melania haben Michelles wunderbare erste Rede nicht plagiiert, sondern parodiert, verhöhnt und veralbert. Trump macht Michelle Obama lächerlich, denn er verachtet die Frauen. Trump hasst intelligente Frauen, die ihn durchschauen. Donald Trump ist labil. Nach einer Begegnung mit Megyn Kelly sagte er: „Da tropfte Blut aus ihren Augen, Blut aus ihrer Wo-auch-immer.“
Donald Trump muss schreckliche Erfahrungen gemacht haben, von denen wir nichts Genaueres wissen. Wir wissen nur, dass Trumps Mutter Mary Anne bei der Geburt des jüngeren Bruders Robert beinahe verblutet wäre. Michael D’Antonio erzählt es uns in seinem Buch. Was sagt man einem weinenden zweijährigen Jungen, der seine Mutter vermisst? Vielleicht diese wenig tröstlichen Sätze: „Hör endlich auf zu heulen, Junge! Die Mama darf noch nicht nach Hause. Sie muss im Krankenhaus bleiben und noch einmal operiert werden, denn da ist schrecklich viel Blut aus ihrer Wo-auch-immer getropft. Hör endlich auf zu weinen, reiß dich zusammen!“ Würde sich Trump nicht anschicken, die Welt zu zerstören, müsste man Mitleid haben mit ihm.
Was ist mit der amerikanischen Demokratie passiert, wenn ein Mann, der seine Mitmenschen verachtet, Präsident werden darf? In Deutschland wäre Trump undenkbar. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, heißt es im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Die Deutschen haben aus den Katastrophen des 20. Jahrhunderts gelernt. Was aber ist los mit den Amerikanern, was ist los mit den amerikanischen Männern? Warum stehen sie nicht auf und verteidigen ihre Frauen? Warum werden sie nicht wach und kämpfen für ihre Demokratie?
Gott hat keine Gestalt. Hätte Gott Fäuste, würde er Trump zum Zweikampf auffordern. Die Stimme sprach leise summend weiter: Gott liebt die Menschen, Gott liebt die Kinder und die Frauen, und Gott vergöttert die dunkelhäutigen Frauen. Die Wiege der Menschheit ist Afrika.
Ja, sagte ich nur. Afrika, Afrika, Afrika.
Trump ist ein Mann ohne Gott, sagte die Stimme. Wer die Frauen verachtet, der verachtet auch Gott. Gott will, dass endlich eine Frau Präsidentin der Vereinigten Staaten wird. Hillary Clinton könnte eine gute Präsidentin sein, wenn sie mit Bernie Sanders und Jill Stein zusammen arbeitet. Aber Gott vermutet, dass Trump gewählt wird. Er hofft es sogar.
Wie bitte?! Ich war furchtbar erschrocken. Das passt doch nicht zusammen.
Diese Wahl soll der Menschheit den Spiegel vorhalten, sagte die Stimme. Wenn Trump gewählt ist, werden die Menschen vielleicht endlich begreifen, wie katastrophal es um die Menschheit bestellt ist. Wenn wir einen Menschen verlieren, spüren wir, wie sehr wir ihn lieben. Durch Trump ist unser aller Leben in Gefahr. Wenn er gewählt wird, werden wir spüren, wie sehr wir das Leben lieben.
Aber ist es dann nicht zu spät?, fragte ich leise.
Es ist nie zu spät, sagte die Stimme.
Ich war ratlos: Was kann ich tun? Was ist mein Auftrag?
Bitte die reichen Amerikaner darum, Geld abzugeben, sagte die Stimme. Sie sollen diesmal nicht spenden, sondern schenken. Spenden ist gut, aber eine Spende ist immer auch ein Geschäft. Ruf Donald Trump dazu auf, einen Teil des Geldes abzugeben, das er Amerika schuldet. Es ist eine Chance. Nutze sie.
Ist Trump wirklich so gefährlich?, fragte ich vorsichtig.
Sollte Trump gewählt werden, könnte es drei Zeichen geben, die bezeugen, wie gefährlich er ist, sagte die Stimme. Das erste Zeichen wäre, dass viele Frauen ihn wählen, obwohl Trump sie beschimpft und erniedrigt. Das würde heißen, dass die Frauen geschwächt und erschöpft sind.
Ein zweites, höchst alarmierendes Zeichen könnte sein, dass Trump auf sein Einkommen verzichtet. Das würde heißen, dass er Amerika als sein privates Geschäftsunternehmen ansieht. Trump will sich niemandem gegenüber verpflichtet fühlen, schon gar nicht den amerikanischen Bürgern. Er schafft Arbeitsplätze, aber die Menschen interessieren ihn nicht.
Und das dritte Zeichen?, fragte ich leise.
Das dritte wäre das alarmierendste Zeichen, sagte die Stimme. Die Sendschriften des Papstes werden heutzutage über das Internet weltweit verbreitet. Das ist demokratisch, denn so kann jeder sie lesen. Im amerikanischen Wahlkampf jedoch wurde das Internet genutzt, um den Papst zu verhöhnen. Lügen wurden verbreitet und die Wähler manipuliert. Die als Nachricht getarnte teuflische Facebook-Lüge, Papst Franziskus habe zur Wahl Trumps aufgerufen, wurde fast eine Million mal geteilt. Das stiftete eine unheilvolle Verwirrung in den Köpfen der Menschen. Marc Zuckerberg hätte sich öffentlich dafür entschuldigen müssen, dass Facebook so etwas ermöglicht. Doch Zuckerberg hat nur gelacht, er ist Multimilliardär und Atheist, ein großer intelligenter Junge ohne alle Moral. Facebook hat Trump zum Wahlsieg verholfen. Franziskus betont immer wieder, wie zerstörerisch Geld ist: „Geld ist ein Feind der Harmonie, Geld ist egoistisch.“ Wie Recht er doch hat.
Was wäre denn nun das dritte Zeichen?, wiederholte ich meine Frage.
Wenn Trump in der ersten Rede nach der Wahl nicht von Gott redet, ist er gefährlich. Wenn er in dieser ersten Rede nicht einmal „God bless America“ sagt, hat er Bösestes vor.
Falls Trump die Wahl gewinnt, werde ich wachsam sein, sagte ich.
Mach deine Sache gut, sagte die Stimme….“
Dear Mr. Never-President
My son, can’t you hear
Nachdem die Frau zu Ende erzählt hatte, schwieg sie.
„Glauben Sie wirklich, dass Trump gewählt wird?“, fragte ich leise.
„Ich fürchte es“, sagte die Frau. „Aber ich wünsche uns allen von ganzem Herzen, dass er verliert. Ich will gar nicht erst wissen, wer die Wahl gewinnt. In der Provence habe ich weder Telefon noch Fernsehen noch Internet. Ich werde morgens frisches Baguette einkaufen und am Abend Rotwein trinken. Alles wird wie immer sein. Selbst im Fegefeuer kann man es sich immer noch gemütlich machen.“ Sie fing an zu weinen. „Ich liebe das Leben. Manchmal wünsche ich mir, dickfelliger zu sein.“
„Werden Sie, wenn Trump gewinnt, zum Schenken aufrufen?“
„Mir fehlt die Kraft“, sagte die Frau. „Im letzten Jahr sind drei Menschen gestorben, die mir nahe waren. Ich sehne mich nach ihnen.“
Wir saßen eine Weile schweigend nebeneinander. Irgendwann begriff ich, warum die Frau mich angesprochen hatte: „Was kann ich tun?“
„Ihnen wird schon was einfallen“, sagte die Frau. „Seien Sie guten Mutes. Trump ist plump, er wird irgendeinen dummen Fehler machen. Ich vermute, dass er noch während der Wahl durchdreht. Vielleicht fotografiert er seinen Wahlzettel und stellt ihn ins Netz. Trump ist Verkäufer.“ Jetzt lachte die Frau. „Make America great again spielt jetzt schon viel Geld ein. Wahrscheinlich gibt es unzählige öde Werbeartikel, zum Beispiel Kappen. Trump ist plump. Um noch mehr Kappen zu verkaufen und noch mehr Stimmen zu kriegen, wird er den Slogan twittern und in die Welt schicken. Trump weiß genau, wie gut es sich per Internet werben lässt. Ein Ballot-Selfie kostet ihn nicht einen einzigen Dollar. Die Kosten und die Folgen trägt ganz allein der amerikanische Bürger. Allerdings gibt es in einigen amerikanischen Bundesstaaten ein altes Wahlgesetz aus dem 19. Jahrhundert, das es verbietet, seinen Wahlzettel einem anderen Bürger zu zeigen. Trump aber wird seinen Wahlzettel nicht nur einem, sondern Tausenden Bürgern zeigen.“
„Glauben Sie wirklich, dass er so dumm ist?“
Die Frau lachte: „Trump ist plump.“
„Wäre die Wahl dann nicht ungültig?“, fragte ich.
„Wenn ein Trump so etwas Dummes tut, ganz bestimmt“, sagte die Frau. „Die Amerikaner müssen nur endlich begreifen, wie wirkmächtig das Internet ist. Sie dürfen gerne meine Geschichte weiter erzählen. Verraten Sie nur nie jemandem meinen Namen.“ Wir standen auf und verabschiedeten uns. Diesmal gaben wir uns nicht die Hand, sondern umarmten uns. Unsere Hunde bellten und jaulten, aber wir standen lange so da.
Ich hatte nichts mehr von der Frau gehört, bis ich vor ein paar Tagen einen Brief bekam: Sie habe vom Ausgang der Wahl nichts mitbekommen. In der Provence sei alles wie immer gewesen. Sie habe morgens frisches Baguette eingekauft und am Abend Rotwein getrunken.
Aber dann hatte sie doch die Wahrheit erfahren. Sie war zufällig drei kleinen Jungen begegnet, die sich die Gesichter angemalt hatten, mit Federn bestückte Stirnbänder trugen und mit Pfeil und Bogen bewaffnet waren. Die Kinder zogen los in den Kampf. Ihr Gegner war ein „böser alter Mann“, der jetzt „König der Welt werden will“.
„Habt ihr den bösen alten Mann besiegt?“, fragte sie die Kinder, als sie vom Kampf zurückkamen.
„Ja“, sagten die Kinder.
„Habt ihr den bösen Mann getötet?“, fragte die Frau.
„Nein“, antwortete ein Junge. „Der alte Cowboy hatte Angst vor uns.“
„Hat der Cowboy nicht viel gefährlichere Waffen als ihr?“, fragte die Frau. „Ihr habt doch nur Pfeil und Bogen.“
„Der hatte seine Bomben nicht dabei“, sagte der Junge. „Die haben nicht in den Koffer gepasst.“
„Wir haben den fiesen Trump für immer vertrieben“, sagte ein anderer Junge.
Will ein Mann die Welt zerstören, muss er mit friedlichen Mitteln zum Schweigen gebracht werden. Die Kinder wissen das noch.
Children’s Revolution
Ich wohne in der autofreien Siedlung Stellwerk 60 – mitten in Köln. Hier leben viele Familien. Den Kindern geht es gut: Sie können auf der Straße spielen, weil dort keine Autos fahren. Meines Wissens hat kein Nachbar eine Schusswaffe. Schlägereien habe ich hier noch nicht erlebt. In der Nähe gibt es gute Schulen und Kindergärten. Gerne lausche ich den Kindern, die bei gutem Wetter immer draußen sind. In den Tagen nach der US-Wahl haben die Kinder -vor allem die Jungen- lauter geredet als sonst. Dabei habe ich Sätze wie diese gehört:
In Amerika gibt es einen bösen Mann, der will die Welt kaputt machen.
Der Trump schmeißt die Kinder aus dem Land – und die Mexikaner.
Pistolen (gemeint waren ihre Spielzeugpistolen) sind gut, aber Atomwaffen sind scheiße.
Kinder haben kein Wahlrecht, und das ist gut so. Wir leben in einer Demokratie. Die Kinder müssen darauf vertrauen können, dass die Präsidenten, die ihre Eltern wählen, gut für sie sind.
Kinder leben noch in ihrer eigenen Welt. Sie müssen darauf vertrauen können, dass die Erwachsenen sie schützen und Räume sichern, in denen sie ohne Angst aufwachsen.
Diese Schutzräume stehen nach der Wahl in den USA weltweit auf dem Spiel. Dass die amerikanische Demokratie ihre Kinder vergisst, ist grausam. Eine Demokratie, die die Kinder nicht schützt, ist keine mehr.
Kinder müssen den Erwachsenen vertrauen können. Sie brauchen Vorbilder, Menschen, die Gutes tun, zu denen sie aufschauen können, die ihnen etwas beibringen.
Trump ist kein Vorbild, er meint es nicht gut mit den Kindern. Unter den Menschen, die Trump hinter die Mauer verbannen will, werden auch Kinder sein. Kinder wissen das genau: Der Trump schmeißt die Kinder aus dem Land – und die Mexikaner. Intuitiv spüren die Kinder, wie gefährlich Trump ist. Er ist ihnen unheimlich, sie sehen ihn im Fernsehen und können nicht über ihn lachen. Männer wie Trump wären an ihren Schulen als Lehrer nicht zugelassen. Kinder spüren seine Aggressivität: In Amerika gibt es einen bösen Mann, der will die Welt kaputt machen.
Wenn Kinder hören, dass Trump Atombomben ausprobieren will, nehmen sie die Drohung als das wahr, was sie ist: Eine Kriegserklärung. Kinder sind noch nicht so verblödet, dass sie nicht bemerken, wie gefährlich Trump ist: Spielzeugpistolen sind gut, aber Atomwaffen sind scheiße.
Es ist beeindruckend, aber auch beschämend für uns, dass kleine Jungs mit Pfeil und Bogen losziehen, weil wir Erwachsenen nicht in der Lage sind, sie zu beschützen.
Dear people in the United States of America…
Ihr habt einen Mann zum Präsidenten gewählt, der die Welt in Angst und Schrecken versetzt. Alles, was er sagt, zielt darauf ab, die Welt zu zerstören. Kurz vor Weihnachten sprach sich Donald Trump für eine drastische nukleare Aufrüstung seines Landes aus. Die amerikanische Atomwaffenkapazität müsse „massiv gestärkt und ausgebaut“ werden, bis der Rest der Welt im Umgang mit Nuklearwaffen „zur Vernunft kommt“, twitterte Trump am Donnerstag. Das klingt wie die Erklärung des Dritten Weltkriegs. Sobald Trump an der Macht wäre, könnte er Ernst machen.
Liebe Mitmenschen in den USA, bitte erkennt: Die USA sind eine Weltmacht, aber die USA sind nicht die Welt.
Ihr seid wie gelähmt. Ihr bemerkt nicht einmal, dass sich Donald Trump gegen die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika verhält. Fördert Trump das Allgemeinwohl? Nein! Eure Verfassung hat eine wunderbare, demokratische Präambel.
In der Präambel eurer Verfassung ist Amerika groß! Bitte erinnert euch!
„Wir, das Volk der Vereinigten Staaten, von der Absicht geleitet, unseren Bund zu vervollkommnen, die Gerechtigkeit zu verwirklichen, die Ruhe im Innern zu sichern, für die Landesverteidigung zu sorgen, das allgemeine Wohl zu fördern und das Glück der Freiheit uns selbst und unseren Nachkommen zu bewahren, setzen und begründen diese Verfassung für die Vereinigten Staaten von Amerika.“
Vielleicht hat Russland die US-Wahlen manipuliert. Genaueres wissen wir nicht. Was wir genau wissen, ist, dass ihr Amerikaner selber die Wahl manipuliert habt: Über Facebook wurden Lügen-Nachrichten in die Welt gesetzt, die überwiegend Donald Trump unterstützten. Das Internet -so viele demokratische Chancen es eröffnet- ist in dieser Wahl zum Kriegsschauplatz mutiert: Schöner neuer Krieg. Per Internet kommen die Lügen-Nachrichten harmlos daher. Wir nehmen sie nur mit den Augen wahr. Die Lügen-Nachrichten machen keine Lärm, und das macht sie besonders gefährlich: Ihre Sprengsätze detonieren lautlos.
Wenn Facebook jetzt ankündigt, man wolle Lügennachrichten in Zukunft besser überprüfen, kommt das für die US-Wahl zu spät.
Kurz vor der US-Wahl hat die deutsche Justiz erneut gegen führende Verantwortliche des Internetkonzerns Facebook ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung eingeleitet, auch gegen Marc Zuckerberg. Es geht um Mordaufrufe, Gewaltandrohungen, Holocaustleugnung und andere Delikte. Facebook war in Kenntnis gesetzt worden, hatte aber die rechtswidrigen Inhalte nicht von den Seiten entfernt. Der schöne neue Krieg ist längst in Deutschland angekommen.
Angesichts der Geschichte des Nationalsozialismus sind wir Deutschen hellhöriger als ihr, was Manipulation und Propaganda angeht. Wenn wir nicht aufpassen, mutiert das Internet weltweit zum zerstörerischen Propaganda-Medium. Das ist neu und so ungeheuerlich, dass kaum jemand realisieren will, wie gefährlich das ist. Begreift das bitte endlich!
Der Freie Wille kann via Internet schnell außer Kraft gesetzt werden. Eric Trump hat während der US-Wahl einen anfeuernden Tweet samt Foto seines Stimmzettels ins Netz gesetzt. Sein Tweet mit dem Slogan „MakeAmericaGreatAgain“ gelangte per Internet von New York aus bis in den hintersten Winkel des Landes. Wie viele Menschen hat Eric Trumps Ballot-Selfie animiert, seinen Vater zu wählen, waren es Tausende? Wir wissen es nicht. Die Fake-Nachricht über Franziskus ist nur deshalb fast eine Million Mal gelikt worden, weil Franziskus der Papst ist. Erics „MakeAmericaGreatAgain“ dürfte wie ein finaler Anfeuerungsruf gewirkt haben, weil Eric ein Trump ist. Später hat man den Tweet aus dem Netz genommen – da hatte er längst gewirkt!
Wir unterschätzen die Wirkung, weil ein Tweet stumm daherkommt. Wenn auf dem Baum vor meinem Fenster ein Vogel zwitschert, höre vielleicht nur ich ihn. Ein Tweet erreicht viele, ein Tweet ist schneller als der Schall! Er bahnt sich digitale Wege, er überschreitet Grenzen und ist gerade deshalb höchst wirkungsvoll. Eric Trump’s „Ballot Selfie“ ist ein vielfacher Verstoß gegen das Wahlgesetz – nicht nur des Bundesstaates New York: Diese Wahl muss für ungültig erklärt werden.
Angeblich ist der Konsum sogenannter Mikrodosen LSD für viele Kreative des Silicon Valley alltäglich. Überhaupt agiert die amerikanische Öffentlichkeit wie unter Drogen. Die wahllose Benutzung des Internets, das immer mehr unsere Sinne vernebelt, versetzt uns in einen Zustand, der dem Drogenrausch ähnelt. Was ist falsch, was wahr? Was ist wirklich, was fiktiv? Wer ist politisch links, wer rechts? Ist Trump wirklich gefährlich oder tut er nur so? Das kann doch nicht wahr sein – aber es ist. Das Gefährliche an Drogen ist, dass wir ihre Wirkung nicht kontrollieren können. Wir meinen, dass wir unsere Sorgen los werden, aber die Drogen gaukeln uns nur vor, dass es so ist. Wir verlieren das Gespür für Gefahren. Wir haben keine Angst mehr, und genau das ist gefährlich: Wir stehen am Abgrund und meinen, wir könnten fliegen, wenn wir nur weiter gehen.
Wenn wir sie regelmäßig konsumieren, töten Drogen unsere Empathie, sie ersticken alle Liebesenergien, stumpfen uns ab und machen uns gleichgültig.
Über das Internet hat die Öffentlichkeit längst die Kontrolle verloren. Begreift bitte endlich, was eine Lügen-Nachricht bewirkt: Vor ein paar Tagen hat Pakistans Verteidigungsminister Khawaja Asif Israel mit „nuklearer Vergeltung“ gedroht und dabei Bezug genommen auf vermeintliche Äußerungen des früheren israelischen Verteidigungsministers.
Wir meinen, eine Fake-Nachricht hätte ihre Wirkkraft verloren, wenn man sie aus dem Netz nimmt, aber so ist es nicht. Sie hinterlässt Spuren. Die Lügennachricht über Papst Franziskus hat sein Ansehen nachhaltig beschädigt. Wer nimmt nach einer weltweit gestreuten Lüge eine Wahrheit noch ernst? Papst Franziskus macht uns Mut. Seine Schriften sind Liebeserklärungen an die Schöpfung.
Wir erleben, dass die Meinungsfreiheit an ihre Grenzen stößt. Wenn ohne Rücksicht auf Mitmenschen alles gesagt werden darf, wenn verhetzt werden darf, verhöhnt, denunziert und veralbert, dann hat nichts, was man sagt, mehr einen Wert, nicht einmal mehr die Wahrheit: Wir müssen weltweit kooperieren, um den Weltfrieden zu sichern und die Schöpfung zu bewahren.
Am 24. März 2015 hat ein deutscher Pilot, Kopilot eines Airbus A320, 149 weitere Personen auf dem Germanwings-Flug 9525 in den französischen Alpen mit in den Tod gerissen. Man wusste, dass der Selbstmordattentäter psychisch labil war. Dennoch durfte er fliegen. Donald Trump ist psychisch labil. Wir können ihm nicht die Verantwortung übertragen.
Das durch Jill Stein veranlasste Nachzählen der Stimmzettel hat untermauert, dass die Mehrheit der US-Amerikaner Hillary Clinton gewählt hat. Wie weit hat sich die amerikanische Demokratie von den Menschen entfernt, wenn in dem Moment, wo die Demokratie in akuter Gefahr ist, die Stimmen der Wahlmänner mehr zählen als die der Wähler?
Diese Wahl muss für ungültig erklärt werden. Bevor neu gewählt wird, sollte die Verfassung der Vereinigten Staaten überdacht werden – unter Beteiligung von Frauen und unter Beteiligung der Weltöffentlichkeit. Es wäre wunderbar, wenn die demokratische Präambel eurer Verfassung behutsam modifiziert würde.
Die USA sind eine Weltmacht: Die Verantwortung für die Schöpfung, für zukünftige Generationen und den Weltfrieden möge Grundlage der amerikanischen Verfassung werden. Der Respekt vor allem Geschaffenen und allen Geschöpfen dieser Erde muss zur Richtschnur des persönlichen Verhaltens und politischen Handelns eines jeden amerikanischen Präsidenten werden.
Geld ist zerstörerisch, aber Geld kann auch Gutes bewirken – wenn wir es teilen.
Ich bitte an dieser Stelle die amerikanischen Reichen und Superreichen darum, Geld abzugeben. Ich bitte darum, dass sie dieses Geld nicht spenden, sondern verschenken.
Ich weiß, dass es auch unter den Milliardären warmherzige, großzügige Menschen gibt, die Geld verschenken, wenn die Not groß ist.
Schenken Sie einen Teil Ihres Geldes bitte den Kindern dieser Welt, den Kindern, die hungern, die auf der Flucht sind, die auf der Straße leben müssen.
Nach der Zerstörung von Aleppo erleben wir, dass sich die Kriegsparteien gegenseitig die Schuld zuspielen, anstatt zu realisieren, dass alle für das Blutvergießen verantwortlich sind.
Geben Sie Ihr Geld bitte „Save The Children“ – für die Kinder von Aleppo.
Geben Sie bitte Geld für die gute Bildung der Kinder dieser Welt. Eine immer komplexer werdende Welt braucht Menschen mit klarem Verstand.
Viel Geld besitze ich nicht, aber ich werde einen Anfang machen. Unter anderem gebe ich Geld an Wikipedia Deutschland. Wikipedia kann Bücher nicht ersetzen, aber dabei helfen, einen guten Unterricht zu gestalten.
Liebe Mrs. Hillary Clinton,
bitte kommen Sie den Menschen entgegen – auch und gerade denjenigen, die Sie nicht gewählt haben. Sie werden gute Gründe dafür gehabt haben, die Sie ernst nehmen müssen. Die amerikanischen Bergleute haben über Generationen dazu beigetragen, die Energieversorgung der USA sicher zu stellen. Schenken Sie den Kindern der Bergarbeiter in West-Virginia Geld – für eine gute Ausbildung.
Lieber Mr. Never-President Donald Trump,
Sie fordern die nukleare Aufrüstung der USA. Ich sage: Atomwaffen sind entsetzlich- und Atomwaffen sind feige. Meiner Meinung nach drohen nur Feiglinge mit Atomwaffen. Sie waren nie an der Kriegsfront. Sie wissen nicht, wie es sich anfühlt, wenn neben Ihnen Kameraden sterben, wenn Kriegskameraden voller Verzweiflung nach ihren Müttern rufen, ihren Kindern, ihren Frauen. Das Leid anderer Menschen hat sie nie berührt. Das Leid anderer Menschen hat sie nie interessiert.
Ich bitte Sie um die Zahlung der Summe Geldes, die sie in den Jahren eingenommen haben, in denen die USA in Vietnam Krieg geführt haben. Sie, Mr. Trump, haben weder als Soldat gedient noch haben Sie gegen den Krieg demonstriert. Stattdessen haben Sie gute Geschäfte gemacht. Meiner Meinung nach schulden Sie dieses Geld den Menschen der Vereinigten Staaten von Amerika, insbesondere den amerikanischen Soldaten und ihren Angehörigen. Geben Sie dieses Geld bitte an „Iraq and Afghanistan Veterans of America“ (IAVA).
Lieber Mr. Donald Trump, es ist nicht zu verantworten, dass ein Mann, der Präsident der USA werden will, historisch ungebildet ist und noch damit prahlt, dass ihm die Geschichte egal ist. Daher möchte ich Sie nach Europa einladen. Gerne würde ich Sie nach Polen begleiten und die KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau besuchen, damit Sie sich vor Ort ein Bild machen können vom Holocaust und den Gräueltaten des Nationalsozialismus. Gerne würde ich Sie in die Niederlande begleiten und das Anne-Frank-Haus in Amsterdam besuchen, ein Museum, das dem jüdischen Holocaust-Opfer Anne Frank gewidmet ist. Im Hinterhaus dieses Gebäudes hielt sich Anne Frank über zwei Jahre mit ihrer Familie versteckt, bis sie am 4.8.1944 durch die Gestapo verhaftet wurde. Ich möchte, dass Sie die Räume betreten und die Luft atmen, die Anne Frank geatmet hat.
Gerne würde ich mit Ihnen durch meinen Stadtteil Köln-Nippes gehen. Vor dem Haus Thüringer Straße 3 würden wir stehen bleiben.
Als Star der Unterhaltungsindustrie haben Sie einen Stern in Hollywood – schön für Sie. Rosa und Rudolf Safarowsky waren keine Stars. An diese beiden Menschen erinnern zwei Stolpersteine des Kölner Bildhauers Gunter Demnig, die vor dem Haus, in dem Rosa und Rudolf Safarowsky lebten, in den Boden eingelassen sind. Steine wie diese erinnern in 1099 Orten Deutschlands und in weiteren 20 europäischen Ländern an Menschen, die als Opfer des Nationalsozialismus deportiert und ermordet wurden.
Dear Mr. Trump,
ich möchte, dass Sie sich bücken, ich erwarte, dass Sie niederknien, ich erwarte, dass Sie ein Tuch in die Hand nehmen und diese Stolpersteine reinigen und polieren. Ich werde Jugendliche einladen, Schüler, die Ihnen zeigen können, wie man das macht. Man kann Putzmittel nehmen, aber es geht auch mit Tränen.
Lieber Mr. President Barack Obama, geben Sie Ihr Amt nicht an Donald Trump ab. Liefern Sie uns nicht einem Despoten aus, der die Frauen verachtet und die Kinder missachtet. Schützen Sie unsere Kinder. Eine Präsidentschaft Donald Trumps bedeutet das Ende der Demokratie. In dem Moment, wo Sie Ihr Amt an Donald Trump abgeben, gehorchen Sie einem Gesetz, aber Sie versündigen sich an der Schöpfung.
Es ist, als stiegen wir alle in einen Zug, von dem niemand weiß, wohin er uns bringt. Während des Nationalsozialismus wurden europaweit 1,5 Millionen Kinder deportiert, sie hatten keine Chance, nein zu sagen.
Im Namen Gottes, der Schöpfung, und im Namen der Kinder dieser Welt: Seien Sie der beste Präsident, den die USA jemals hatten. Ziehen sie die Notbremse: Jetzt!
Die junge Frau, die nicht mehr lebt, hat immer noch ihren Facebook-Eintrag. Da ihre Mutter den PIN-Code nicht kennt, kann sie den Eintrag nicht löschen. In ein paar Tagen werden alle Freunde per Facebook daran erinnert werden, dass die Verstorbene Geburtstag hat: Was tun wir Menschen uns an?