Am 14. Juli 2021, dem französischen Nationalfeiertag, blieb es in Paris trocken. So fiel die Selbstfeier der Grande Nation nicht ins Wasser. An genau diesem Tag jedoch ereignete sich in knapp 400 Kilometern Entfernung im Nachbarland Deutschland eine Hochwasser- Katastrophe mit verheerenden Folgen. Insbesondere Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen waren (und sind) betroffen.
Während Orte im Kölner Umland zum Teil schwer überflutet wurden (Erfstadt-Blessem), ist das Gebiet der Stadt Köln weitgehend verschont geblieben. (Kleine Ergänzung 19.8.: “Weitgehend verschont” ist relativ. Gestern war ein Installateur hier, der den Wasseranschluss im Garten repariert hat. Im Keller seines Einfamilienhauses in Köln-Pesch stand das Wasser (u.a. Toiletten-Abwasser!) 85 cm hoch. Jetzt wird er sich eine Fäkalien-Rückstauklappe einbauen. Kein Einzelfall, wie er mir erzählte.)
Auch ich bekam am 14.7. eine Ahnung davon, was es heißt, von Wassermassen eingeschlossen zu werden und nicht weglaufen zu können. Hier in Nippes hat es so stark und so andauernd geregnet, wie ich es noch nie erlebt habe. Normalerweise sind Wolkenbrüche zwar heftig, aber kurz. Doch dieser Wolkenbruch hielt stundenlang an.
In unserem Keller tropfte für kurze Zeit ein Wasserrohr, und mein Versuch, ein paar Kochtöpfe zu spülen, misslang, weil das Wasser im Spülbecken stand und nicht abfließen konnte. Um mich zu entspannen, machte ich mir lächerliche Gedanken wie: Wann kann ich die Spülmaschine wieder anstellen? In manchen Momenten schäme ich mich dafür, Glück gehabt zu haben.
In Paris war längst durchgesickert, dass sich im Nachbarland Deutschland eine Unwetter-Katastrophe ereignet hatte. Das hielt die Veranstalter nicht davon ab, die Nation und die militärische Präsenz und Potenz der Atommacht Frankreich aufwändig zu feiern, insbesondere mit der in Paris üblichen Militärparade. Und als am Abend das Ausmaß der Hochwasser-Katastrophe sichtbar wurde, fand im nur wenige hundert Kilometer von der Ahr entfernten Paris das große traditionelle Feuerwerk statt.
Ich stelle mir vor, der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hätte eine seiner Fernseh-Ansprachen gehalten und gesagt: Der Sturm auf die Bastille gehört zu unserer Geschichte, aber für heute ist er Geschichte, denn wir müssen versuchen, die Welt zu retten. Das Wohlleben der Bürgerinnen und Bürger, aber insbesondere mein persönliches Wohlleben hat unverantwortliche Dimensionen angenommen. Die Katastrophe hat mir die Augen geöffnet. Ja, Ich schäme mich. Es sieht so aus, als hätten viele Menschen ihr Leben verloren. In Solidarität mit den Menschen im Nachbarland Deutschland, die alles verloren haben, habe ich beschlossen, Ressourcen und Kräfte zu schonen. Daher sage ich das Feuerwerk ab.
Leider ist die große solidarische Geste ausgeblieben. Vermutlich hat Macron in der Nacht gut geschlafen, weil alles reibungslos geklappt hat -exakt bemessene vier Stunden, wie schon Napoleon empfahl: “Trump kommt nach eigenen Angaben mit vier Stunden Schlaf aus. Auch sein Amtskollege, der französische Staatspräsident Emmanuel Macron, benötigt lediglich vier Stunden Schlaf. Von Napoleon Bonaparte stammt das Bonmot: «Vier Stunden schläft der Mann, fünf die Frau, sechs ein Idiot.» ” https://www.tagblatt.ch/leben/die-schlaflose-elite-ld.1042629
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Das Frühjahr 2021 war hier ziemlich verregnet, und bereits im Juni hat es im Kölner Umland Starkregen gegeben. Ich erinnere mich an den Abend des 4.Juni, als in Pulheim Straßen überflutet wurden und zahlreiche Keller vollliefen. Die Ironie der Katastrophe: Dem Boden hat der viele Regen gut getan. Die Amseln finden Würmer – und brüten noch einmal.
15. Juli: Das Wasser ist abgeflossen. Luft und Wiesen sind feucht (und sollten es noch wochenlang bleiben). Beim morgendlichen Spaziergang mit Hund Freki hole ich mir nasse Füße. Nachmittags entdecke ich in unserem kleinen Garten eine Libelle, die auf einem alten Ast der Rose einen Platz gefunden hat. Sie bleibt dort stundenlang sitzen. Erst als ich Fotos mache, fällt mir auf, dass sie sich mit den Vorderbeinen an einer Dorne festhält, nicht krampfhaft, sondern libellenleicht.
Libellenleicht: Sogar die größten Libellen wiegen kaum mehr als ein Gramm.
Die Libelle beantwortet mir eine Frage, die ich ihr gar nicht gestellt habe:
Warum haben Rosen Dornen?
Eine
leise Antwort
der Libelle: Nur
für dieses eine Mal…
Augenblicksglück
Mir kommt das Wort Augenblicksglück einfach so, es fliegt mir sozusagen zu. Ich habe es noch nie gehört und will wissen, wer es in die Welt gesetzt hat.
Als ich das Wort Augenblicksglück in die Suchmaschine eingebe, entdecke ich einen klugen, ganz wunderbaren Text der Schweizer Theologin und Publizistin Doris Strahm. https://www.doris-strahm.ch/Strahm_015.pdfAugenblicksglück ist, so erfahre ich, ein Begriff der jüdischen Dichterin Rose(!) Ausländer (1901-1988) In ihrem Gedicht “Glanz” lässt sie ein lyrisches Du “baden” in einer Welle Glanz, die herangeschwemmt wird mit einer Muschel: “Augenblicksglück dieser Uferminute aus feinen Farben”
Wenn ich sage, dass ich “erschüttert” war, als ich die Zeile las, die nicht nur die Welle, sondern “meine” Libelle meint, ist das nicht übertrieben.
Doch was meint Augenblicksglück? “Philosophisch”, so Doris Strahm, “könnte man eine solche Erfahrung auch als Selbsttranszendenz des Lebens beschreiben: Für einen Augenblick bricht eine Dimension in die Alltagswirklichkeit ein, die für einen Moment die Begrenztheit der Endlichkeit durchbricht, ein Aufleuchten des Unendlichen im Endlichen.Im Augenblicksglück begegnet uns ein Überschuss an Wirklichkeit, ein Mehrwert des Lebens, fühlen wir uns geborgen in einem grösseren Ganzen.”
Übrigens hat die Rose, wie die Botanik sagt, keine Dornen, sondern Stacheln. Das weiß auch die beliebte WDR-Werbe-Maus, die die Kinder wissenschaftlich “aufklärt”.
” …Die Maus sagt:
Rosen haben gar keine Dornen. Und ein Kaktus keine Stacheln. In der Botanik ist das nämlich so: Dornen wachsen auf dem Körper der Pflanze. Das ist so etwas wie ein Organ. Ein Dorn lässt sich schwer entfernen. Ein Kaktus hat Dornen, das ist ein umgewandeltes Blatt. Und Stacheln sind keine Organe, sondern wie Warzen. Sie lassen sich leicht entfernen. Wie bei einer Rose…”https://www1.wdr.de/radio/wdr2/themen/frag-doch-mal-die-maus/warum-haben-rosen-dornen-102.html (Bis zum 26.8.2021 mit Film)
Nun ist das zwar naturwissenschaftlich korrekt, aber geisteswissenschaftlich beschränkt. In Sagen, Legenden, Gedichten, Geschichten und Märchen haben die Dornen der Rose eine große, auch symbolische Bedeutung. Und wer sich ein bisschen mit Rosen auskennt, weiß, dass sich ihre zarten, abstreifbaren Stacheln mit der Zeit in kräftige Dornen verwandeln, denn die Stacheln alter Äste, die keine Blätter mehr tragen, verwachsen mit der Pflanze und lassen sich nicht mehr entfernen.
Blühende Rosen sind alt und jung zugleich. Die Blüte der Rose kann nur deshalb ihre besondere Schönheit entfalten, weil die Pflanze nicht nur zarte Blätter, sondern auch kräftige alte Dornen hat. Das interessiert die WDR-Maus nicht, aber das wissen die Dichter. Sie wissen auch, wie nah Jugend und Alter, Licht und Schatten und Schönheit und Schmerz beieinander liegen. Im 35. Sonett von William Shakespeare haben wir eine flüchtige Begegnung mit der Dorne der Rose.
“Roses have thorns, and silver fountains mud.” Da ich die (zweite) Zeile aus dem Sonett herausreiße, erlaube ich mir, sie sehr frei und überdeutlich zu übersetzen: Selbst Rosen haben Dornen, und die Freudenfeuerwerksfontänen hinterlassen schnöde Schlacke. (s. Paris, Nationalfeiertag 14.Juli)
Im Märchen “Dornröschen” muss der Prinz, um zu Dornröschen zu gelangen, eine (hundert Jahre) alte Dornenhecke überwinden. Viele Kandidaten verfangen sich in den Dornen und sterben, doch es gibt den Einen, der unverletzlich (immun!) ist. Als der Prinz kommt, der für Dornröschen bestimmt ist, öffnet sich nicht nur die Dornenhecke.
Von alten Dornen, die neues Leben hervorbringen, erzählt -naturwissenschaftlich nicht korrekt- ein deutsches Advents-Volkslied aus dem 19. Jahrhundert: Maria durch ein Dornwald ging
Ein Bild der Hoffnung: Als das Kindlein durch den Wald getragen, da haben die Dornen Rosen getragen.
Rund 1200 Radfahrer/innen aller Altersstufen hatten sich am 4. November bei bestem Wetter im Wasserwerkswäldchen am Verteilerkreis versammelt, um über die A555 Richtung Bonner Klimakonferenz zu radeln: Pedal The Highway!
Bis kurz vor Beginn der Tour wurde noch mit der Polizei verhandelt, aber die Autobahn wurde dann doch nicht für die Rad-Demo frei gegeben. Während wir Radler auf den “Startschuss” für die abgespeckte Demo warteten, kam die Absage per Mikrofon: “Unsere Veranstaltung ist hiermit aufgehoben.”
Was war los, sollte die Fahrt etwa gar nicht stattfinden? Aber dann… kam der befreiende Satz: “Wir haben jetzt die Möglichkeit, als Critical Mass über die Landstraße nach Bonn zu fahren.” Ein großer Moment: Die Fahrrad-Demo ist passé, Es lebe die Critical Mass!, oder, wie die Franzosen sagen: Vive La Vélorution!
Ich habe die Zahl der vielen roten Ampeln nicht gezählt, über die wir als kritische Masse, als MehralsTausendfüßler Richtung Bonn geradelt sind – an Wäldchen und Feldern entlang und mitten durch kleinere Ortschaften. Wir, der große Pulk der Klimaschützer und Befürworter des Kohleausstiegs, haben uns nicht aufhalten lassen.
Es ist der Hauch von Anarchie, der diese Spielart der politischen Meinungsäußerung zu einem Genuss werden lässt. Denn das macht den Reiz der Critical Mass aus: Im Schutz des Pulks über rote Ampeln fahren, aufheulende Automotoren zum Schweigen bringen, sich nicht bremsen lassen, Verkehrsregeln für eine Weile außer Kraft setzen – Und das völlig legal!
Vor fast einem Jahr habe ich vom Tod einer jungen Frau erfahren. Sie litt an einer schweren, unheilbaren Krankheit, hatte aber den Mut gehabt, ein Studium zu beginnen und in eine andere Stadt zu ziehen.
In ihrer Verzweiflung hat sich die Mutter den Kopf kahl geschoren. Ich habe das damals nicht wirklich begriffen, bis ich einen furchtbaren Alptraum hatte: Ich träumte davon, dass meine jüngere Tochter sterben müsste. Während ich träumte, war der Tod meiner Tochter für einen Moment real, und ich konnte den Schmerz der Mutter verstehen: Für eine liebende Mutter ist der Tod des eigenen Kindes entsetzlich, das Leid ist nicht wirklich aushaltbar. Jetzt ist der Schmerz, den ich im Traum verspürt habe, wieder da: Seit dem 8. November, dem Tag der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten, habe ich Angst um meine beiden Töchter. Trump weiß nicht, was er tut. Das macht ihn gefährlich -für uns alle.
„Das können die doch nicht mit uns machen“, sagt meine Tochter. Doch, sie können. Das erlaubt das fragwürdige Wahlgesetz einer Demokratie, die längst um ihr Überleben kämpft.
Wenn ich mit unserem Australian Shepherd spazieren gehe, begegne ich manchmal einer älteren Frau. Sie hat einen Mischling aus dem Tierheim bei sich aufgenommen, einen Deutschen Schäferhund mit hellen, schwarz umrandeten Husky-Augen. Die Frau ist pensionierte Lehrerin für Philosophie und Geschichte und genießt einen ausgezeichneten Ruf. Viele ihrer ehemaligen Schüler sind Lehrer oder Professoren.
Ich traf sie an einem Nachmittag Anfang November. „Geben Sie mir bitte Ihre Adresse“, sagte die Frau. „Ich fahre bald nach Südfrankreich und würde Ihnen gerne eine Postkarte schicken. In der Nähe von Avignon habe ich ein kleines Haus, wo ich mit meinem Mann den Winter verbringe.“
Weil es ungewöhnlich warm war, setzten wir uns auf eine Parkbank. Die beiden großen Hunde hatten sich zunächst angebellt, dann aber miteinander gespielt. Jetzt kamen sie, legten sich neben die Bank und beobachteten das, was zu sehen war: Amseln zogen Regenwürmer aus dem Boden, einige Kinder spielten auf der Wiese Fußball, Menschen gingen vorbei.
„Darf ich Ihnen von einer nicht ganz alltäglichen Begegnung erzählen?“, fragte die Frau.
„Von was für einer Begegnung?“
Die Frau lächelte: „Mit Gott.“
Ich möchte an dieser Stelle möglichst genau wiedergeben, was die Frau mir erzählt hat:
„…. Es geschah kürzlich, mitten in der Nacht. Ich war aufgewacht und konnte nicht wieder einschlafen. Nachdem ich eine Weile wach gelegen hatte, hörte ich ein Geräusch, das ich an diesem Ort noch nie gehört hatte, den einzelnen Schlag einer Glocke: Gonnnnnnggg. Ihr Klang kam von draußen, aus nächster Nähe. Nach einer Weile wiederholte sich ihr Klang: Gonnnnnnggg. Ich stand auf und guckte aus dem Fenster. Ich bemerkte nichts, was das Geräusch verursacht haben könnte. Ich legte mich hin und hörte wiederum die Glocke: Gonnnnnnggg.
Etwas nahm mich bei den Füßen und zog mich mit sich, es war, als würde ich auseinandergerissen werden, in tausend Stücke zerspringen, wahnsinnig werden, allen Erdboden verlieren. Halt mich fest, sagte ich zu meinem Mann, der neben mir schlief. Pst, sagte eine Stimme, er schläft wie ein Kind. Weck ihn nicht auf, denn ich komme zu dir.
Ich fühlte mit einem Mal eine unendlich beglückende Energie, ich war durchflutet von Liebe. Ich war aufgehoben in der Welt und in mir und spürte mit jeder Faser meines Leibes das Leben. Alle je empfundene Liebe verdichtete sich in diesem einen Moment. Wie nie zuvor liebte ich den Mann, der neben mir lag. Gott schickt mich, sagte die Stimme. Ist das schön, sagte ich nur, ist das schön.
Es ist an der Zeit, sagte die Stimme. Die Welt steht am Abgrund. Überall ist Krieg. Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, ausgebombt, vertrieben. Sie hungern, sie frieren. Die Eltern können ihre Kinder nicht mehr schützen. Weltweit sterben Kinder. Die westliche Welt lässt es zu. Das Geld hat die Herzen der Menschen erkalten lassen.
Was die Stimme mir mitteilte, war mir nicht neu. Aber jetzt tat es so weh wie nie zuvor, es schmerzte. Die Stimme sprach weiter: In den USA wird demnächst gewählt. Hier werden die Reichen immer reicher, während immer mehr Menschen verarmen. Um die amerikanischen Kinder ist es nicht gut bestellt. Man sorgt sich nicht genug um ihre Bildung, sondern verkauft ihnen Computer.
Die reichen Amerikaner denken, die Welt sei ein Spielplatz und alle Dinge seien zu ihrem privaten Vergnügen da. Der Schauspieler John Travolta besitzt eine eigene Boeing, vor seinem Haus in Florida gibt es eine Start- und eine Landebahn. Vielen Kindern blutet das Herz, wenn sie das sehen. Sie träumen davon, ein eigenes Flugzeug zu haben. Es ist ein schöner, unschuldiger Traum. Ein erwachsener Mann, der meint, sich diesen Traum erfüllen zu müssen, sollte sich schämen. Doch ein Kindertraum lässt sich nicht kaufen. Wenn Travolta mit der Boeing abhebt, kommt er in keinem Moment dem Glück nahe, das die Kinder empfinden, wenn sie ihren Papierflieger in die Luft werfen: Wenn er gut gebastelt ist, wird der feine, leichte Flieger zum schillernden Vogel, er gleitet, schwebt, beschreibt Kurven und malt die schönsten Figuren.
Gott liebt die Kinder, sie sind der Mittelpunkt der Schöpfung. Die Frauen sind Gottes leibhaftige Schwestern, denn sie bringen die Kinder zur Welt. Gott liebt die Frauen, aber die westliche Welt erniedrigt sie. Wieso?, fragte ich vorsichtig. Wir Frauen sind doch endlich gleichberechtigt. Das macht euch stark, sagte die Stimme. Die Gleichberechtigung ist eine Errungenschaft. Ihr habt euch endlich Gehör verschafft. Generationen von Frauen haben hart dafür kämpfen müssen. Aber weil sie gleichberechtigt sind, vergessen viele Frauen, dass sie eigentlich anders sind. Frauen sind nicht besser als Männer, aber wärmer. Sie konkurrieren, aber sie killen nicht. Die Frauen sind das starke Geschlecht, denn sie sind liebesfähiger als die Männer. Die Liebe ist ein Gottesgeschenk. Frauen töten seltener als Männer. Gleichgültigkeit ist Frauen fremd: Brutale Massenmorde sind ein männliches Geschäft.
Das menschliche Dasein verdankt sich der Mutterliebe. Jede Frau empfindet Mutterliebe, ob sie geboren hat oder nicht. Ohne die Mutterliebe wäre die Welt lieblos. Noch vor der Nächstenliebe ist sie die erste, die ursprüngliche Liebe. Die moderne Welt führt einen Krieg gegen die Liebe. Das Symbol des Krieges gegen die Mutterliebe heißt Leihmutterschaft. Die Frauen werden ausgebeutet, ihre Leiber benutzt. In Deutschland ist die Leihmutterschaft gesetzlich verboten, aber in Amerika nicht.
Was bedeutet die Leihmutterschaft für die Kinder? Es sind normale, wunderbare Kinder, die auf diese Weise zur Welt kommen, doch die Kinder der Leihmütter dürfen den Menschen nicht bei sich haben, den sie am meisten brauchen: ihre Mutter. Es gibt keine Göttlichkeit ohne die Mutter. Im Wissen darum sind alle großen Religionen miteinander verwandt. Die Würde der Frau ist in den Religionen unantastbar. Christentum, Islam und Judentum achten die Frau, alle verehren die Maria. „Stets bleiben die barmherzigen Augen der heiligen Mutter Gottes auf uns gerichtet“, sagt Papst Franziskus. „Sie ist die erste, die den Weg für das Zeugnis der Liebe eröffnet und uns dabei begleitet.“ Wer wäre Jesus Christus ohne seine Mutter Maria? Was hieße es für das Weihnachtsfest, wenn Maria eine Leihmutter wäre? Es wäre unvorstellbar, sagte ich. Ich hatte von Leihmutterschaft gehört. Es hatte mich empört, aber jetzt empfand ich einen tiefen, kaum aushaltbaren Schmerz. Warum greift Gott nicht ein?, fragte ich. Gott richtet nicht, antwortete die Stimme. Gott ist der Schöpfer, aber er ist zugleich all das, was er selber geschaffen hat. Gott greift niemals ein, er gibt den Menschen nur immer wieder die Freiheit, sich göttlich zu verhalten. Die Kinder sind nahe bei Gott. Wenn man ihnen nicht schon als Baby ein Smartphone in die Hand drückt, hören die Kinder die Regenwürmer husten und entdecken in einem Wassertropfen das Meer. Die Kinder erzählen uns auch, dass die Menschheit nicht wirklich gespalten ist. Alle Kinder dieser Erde haben die gleichen Wünsche: Sie wollen ein Dach über dem Kopf und es warm haben, sie wollen nicht hungern und nicht frieren, sie wollen geliebt werden und lernen.
Krippenfiguren, die der Bornheimer Künstler Martin Langer in den Wochen vor Weihnachten für ein Hospiz in Bad Neuenahr angefertigt hat. “In diesem Urbild der Familie drückt sich die Sehnsucht des Menschen nach einem friedlichen und hoffnungsvollen Leben in Geborgenheit aus.”
(Martin Langer)
Die Stimme machte eine kurze Pause und redete dann weiter: So wie er den Koran liebt, liebt Gott die Bibel. Allerdings fühlt sich Gott an einigen Stellen der Bibel nicht wirklich verstanden. Ein Satz aus dem Alten Testament beruht auf einem Missverständnis: „Macht euch die Erde untertan.“ Nie würde Gott so etwas zu den Menschen sagen, denn Gott ist die Erde. Jetzt hat man den Satz neu übersetzt. Das hebräische Verb „kabasch“ bedeutet nicht nur „untertan machen“, sondern auch „urbar machen“.
Die Menschen sind nicht die Krone der Schöpfung, sondern Gottes gekrönte, mit Liebe und Verstand begabte Geschöpfe.
Die moderne Welt führt einen Krieg gegen Gott. Die Erde wird ausgebeutet, Tiere und Pflanzen werden ausgerottet. Gott ist in jeder Pflanze und in jedem Tier. Es ist längst so weit, dass sich die Schöpfung gegen den Menschen zur Wehr setzt. Die Winde sind aufgebracht und das Meer. Die Schöpfung zeigt uns Tag für Tag, wie verwundet sie ist. Die Menschen sind verblendet und abgestumpft. Sie wissen nicht, was sie tun. Sie verlernen zu hören, zu sehen, zu lieben. Sie begreifen Gott nicht. Sie warten noch immer auf ihn, obwohl Gott längst bei ihnen ist. Warum kommst du ausgerechnet zu mir?, fragte ich. Weil du eine Frau bist, weil du eine Deutsche bist – und weil du die Simpsons magst. Jetzt lachte die Stimme. Gott mag die Simpsons, weil sie eine gute Familie sind. Es ist gar nicht so einfach, Gott zum Lachen zu bringen, aber die Simpsons schaffen das. Die Simpsons gibt es auf der ganzen Welt. Sie sind wie alle Menschen, genauso lustig, langweilig, großartig und beschränkt. Sie lassen sich in alle Sprachen übersetzen. Jeder Mensch versteht sie. Die Stimme machte eine Pause, dann kam sie zurück und klang ernst: Du weißt genau, wie gefährlich Trump ist. Deshalb bin ich hier. Gott beauftragt dich.
Gott beauftragt mich?, fragte ich erschrocken. Was soll das heißen?
Gott kann nicht hassen, aber für Trump würde er gerne eine Ausnahme machen. Trumps eigentlicher Gegner heißt nicht Hillary, sondern Barack. Gott liebt das schwarze Amerika, und er liebt die schöne, warme, dunkelhäutige Frau Michelle Obama. Es schmerzt ihn, wie Trump mit ihr umspringt, und es schmerzt ihn, dass Barack sie nicht vor ihm schützt. Gott liebt Barack Obama, weil er ein warmherziger Mann ist, der Amerika liebt. Doch warum nur lässt Barack es zu, dass Trump seine Frau so böse beleidigt? Donald und Melania haben Michelles wunderbare erste Rede nicht plagiiert, sondern parodiert, verhöhnt und veralbert. Trump macht Michelle Obama lächerlich, denn er verachtet die Frauen. Trump hasst intelligente Frauen, die ihn durchschauen. Donald Trump ist labil. Nach einer Begegnung mit Megyn Kelly sagte er: „Da tropfte Blut aus ihren Augen, Blut aus ihrer Wo-auch-immer.“
Donald Trump muss schreckliche Erfahrungen gemacht haben, von denen wir nichts Genaueres wissen. Wir wissen nur, dass Trumps Mutter Mary Anne bei der Geburt des jüngeren Bruders Robert beinahe verblutet wäre. Michael D’Antonio erzählt es uns in seinem Buch. Was sagt man einem weinenden zweijährigen Jungen, der seine Mutter vermisst? Vielleicht diese wenig tröstlichen Sätze: „Hör endlich auf zu heulen, Junge! Die Mama darf noch nicht nach Hause. Sie muss im Krankenhaus bleiben und noch einmal operiert werden, denn da ist schrecklich viel Blut aus ihrer Wo-auch-immer getropft. Hör endlich auf zu weinen, reiß dich zusammen!“ Würde sich Trump nicht anschicken, die Welt zu zerstören, müsste man Mitleid haben mit ihm.
Was ist mit der amerikanischen Demokratie passiert, wenn ein Mann, der seine Mitmenschen verachtet, Präsident werden darf? In Deutschland wäre Trump undenkbar. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, heißt es im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Die Deutschen haben aus den Katastrophen des 20. Jahrhunderts gelernt. Was aber ist los mit den Amerikanern, was ist los mit den amerikanischen Männern? Warum stehen sie nicht auf und verteidigen ihre Frauen? Warum werden sie nicht wach und kämpfen für ihre Demokratie?
Gott hat keine Gestalt. Hätte Gott Fäuste, würde er Trump zum Zweikampf auffordern. Die Stimme sprach leise summend weiter: Gott liebt die Menschen, Gott liebt die Kinder und die Frauen, und Gott vergöttert die dunkelhäutigen Frauen. Die Wiege der Menschheit ist Afrika.
Ja, sagte ich nur. Afrika, Afrika, Afrika.
Trump ist ein Mann ohne Gott, sagte die Stimme. Wer die Frauen verachtet, der verachtet auch Gott. Gott will, dass endlich eine Frau Präsidentin der Vereinigten Staaten wird. Hillary Clinton könnte eine gute Präsidentin sein, wenn sie mit Bernie Sanders und Jill Stein zusammen arbeitet. Aber Gott vermutet, dass Trump gewählt wird. Er hofft es sogar.
Wie bitte?! Ich war furchtbar erschrocken. Das passt doch nicht zusammen. Diese Wahl soll der Menschheit den Spiegel vorhalten, sagte die Stimme. Wenn Trump gewählt ist, werden die Menschen vielleicht endlich begreifen, wie katastrophal es um die Menschheit bestellt ist. Wenn wir einen Menschen verlieren, spüren wir, wie sehr wir ihn lieben. Durch Trump ist unser aller Leben in Gefahr. Wenn er gewählt wird, werden wir spüren, wie sehr wir das Leben lieben.
Aber ist es dann nicht zu spät?, fragte ich leise.
Es ist nie zu spät, sagte die Stimme.
Ich war ratlos: Was kann ich tun? Was ist mein Auftrag?
Bitte die reichen Amerikaner darum, Geld abzugeben, sagte die Stimme. Sie sollen diesmal nicht spenden, sondern schenken. Spenden ist gut, aber eine Spende ist immer auch ein Geschäft. Ruf Donald Trump dazu auf, einen Teil des Geldes abzugeben, das er Amerika schuldet. Es ist eine Chance. Nutze sie.
Ist Trump wirklich so gefährlich?, fragte ich vorsichtig.
Sollte Trump gewählt werden, könnte es drei Zeichen geben, die bezeugen, wie gefährlich er ist, sagte die Stimme. Das erste Zeichen wäre, dass viele Frauen ihn wählen, obwohl Trump sie beschimpft und erniedrigt. Das würde heißen, dass die Frauen geschwächt und erschöpft sind.
Ein zweites, höchst alarmierendes Zeichen könnte sein, dass Trump auf sein Einkommen verzichtet. Das würde heißen, dass er Amerika als sein privates Geschäftsunternehmen ansieht. Trump will sich niemandem gegenüber verpflichtet fühlen, schon gar nicht den amerikanischen Bürgern. Er schafft Arbeitsplätze, aber die Menschen interessieren ihn nicht.
Und das dritte Zeichen?, fragte ich leise.
Das dritte wäre das alarmierendste Zeichen, sagte die Stimme. Die Sendschriften des Papstes werden heutzutage über das Internet weltweit verbreitet. Das ist demokratisch, denn so kann jeder sie lesen. Im amerikanischen Wahlkampf jedoch wurde das Internet genutzt, um den Papst zu verhöhnen. Lügen wurden verbreitet und die Wähler manipuliert. Die als Nachricht getarnte teuflische Facebook-Lüge, Papst Franziskus habe zur Wahl Trumps aufgerufen, wurde fast eine Million mal geteilt. Das stiftete eine unheilvolle Verwirrung in den Köpfen der Menschen. Marc Zuckerberg hätte sich öffentlich dafür entschuldigen müssen, dass Facebook so etwas ermöglicht. Doch Zuckerberg hat nur gelacht, er ist Multimilliardär und Atheist, ein großer intelligenter Junge ohne alle Moral. Facebook hat Trump zum Wahlsieg verholfen. Franziskus betont immer wieder, wie zerstörerisch Geld ist: „Geld ist ein Feind der Harmonie, Geld ist egoistisch.“ Wie Recht er doch hat.
Was wäre denn nun das dritte Zeichen?, wiederholte ich meine Frage.
Wenn Trump in der ersten Rede nach der Wahl nicht von Gott redet, ist er gefährlich. Wenn er in dieser ersten Rede nicht einmal „God bless America“ sagt, hat er Bösestes vor.
Falls Trump die Wahl gewinnt, werde ich wachsam sein, sagte ich. Mach deine Sache gut, sagte die Stimme….“
Dear Mr. Never-President
What does your mother say to you?
She gave life to five children.
And almost didn’t survive her youngest son any more.
Dear Mr. Never-President,
You want to build a wall to Mexico.
What does your mother say to you?
My son, don’t you hear
The children scream
When their friends disappear?
-Boys like Barron.
Enough is enough: Stop!
My son, be ashamed.
Clean your ears and come back.
Dear Mr. Never-President,
You want to heat the earth even more.
What does your mother say to you?
My son, can’t you hear
The wind loudly howling
And silence disappear?
Enough is enough: Stop!
My son, be ashamed.
Clean your ears and come back.
Dear Mister Never-President,
You humble us women.
What does your mother say to you?
My son, can’t you hear
My first words, can’t you feel
My warm lips on your ear?
I gave birth to my children,
Almost died, but I love you.
Enough is enough: Stop!
My son, be ashamed.
Clean your ears and come back.
Nachdem die Frau zu Ende erzählt hatte, schwieg sie.
„Glauben Sie wirklich, dass Trump gewählt wird?“, fragte ich leise.
„Ich fürchte es“, sagte die Frau. „Aber ich wünsche uns allen von ganzem Herzen, dass er verliert. Ich will gar nicht erst wissen, wer die Wahl gewinnt. In der Provence habe ich weder Telefon noch Fernsehen noch Internet. Ich werde morgens frisches Baguette einkaufen und am Abend Rotwein trinken. Alles wird wie immer sein. Selbst im Fegefeuer kann man es sich immer noch gemütlich machen.“ Sie fing an zu weinen. „Ich liebe das Leben. Manchmal wünsche ich mir, dickfelliger zu sein.“
„Werden Sie, wenn Trump gewinnt, zum Schenken aufrufen?“
„Mir fehlt die Kraft“, sagte die Frau. „Im letzten Jahr sind drei Menschen gestorben, die mir nahe waren. Ich sehne mich nach ihnen.“
Wir saßen eine Weile schweigend nebeneinander. Irgendwann begriff ich, warum die Frau mich angesprochen hatte: „Was kann ich tun?“
„Ihnen wird schon was einfallen“, sagte die Frau. „Seien Sie guten Mutes. Trump ist plump, er wird irgendeinen dummen Fehler machen. Ich vermute, dass er noch während der Wahl durchdreht. Vielleicht fotografiert er seinen Wahlzettel und stellt ihn ins Netz. Trump ist Verkäufer.“ Jetzt lachte die Frau. „Make America great again spielt jetzt schon viel Geld ein. Wahrscheinlich gibt es unzählige öde Werbeartikel, zum Beispiel Kappen. Trump ist plump. Um noch mehr Kappen zu verkaufen und noch mehr Stimmen zu kriegen, wird er den Slogan twittern und in die Welt schicken. Trump weiß genau, wie gut es sich per Internet werben lässt. Ein Ballot-Selfie kostet ihn nicht einen einzigen Dollar. Die Kosten und die Folgen trägt ganz allein der amerikanische Bürger. Allerdings gibt es in einigen amerikanischen Bundesstaaten ein altes Wahlgesetz aus dem 19. Jahrhundert, das es verbietet, seinen Wahlzettel einem anderen Bürger zu zeigen. Trump aber wird seinen Wahlzettel nicht nur einem, sondern Tausenden Bürgern zeigen.“
„Glauben Sie wirklich, dass er so dumm ist?“
Die Frau lachte: „Trump ist plump.“
„Wäre die Wahl dann nicht ungültig?“, fragte ich.
„Wenn ein Trump so etwas Dummes tut, ganz bestimmt“, sagte die Frau. „Die Amerikaner müssen nur endlich begreifen, wie wirkmächtig das Internet ist. Sie dürfen gerne meine Geschichte weiter erzählen. Verraten Sie nur nie jemandem meinen Namen.“ Wir standen auf und verabschiedeten uns. Diesmal gaben wir uns nicht die Hand, sondern umarmten uns. Unsere Hunde bellten und jaulten, aber wir standen lange so da.
Ich hatte nichts mehr von der Frau gehört, bis ich vor ein paar Tagen einen Brief bekam: Sie habe vom Ausgang der Wahl nichts mitbekommen. In der Provence sei alles wie immer gewesen. Sie habe morgens frisches Baguette eingekauft und am Abend Rotwein getrunken.
Aber dann hatte sie doch die Wahrheit erfahren. Sie war zufällig drei kleinen Jungen begegnet, die sich die Gesichter angemalt hatten, mit Federn bestückte Stirnbänder trugen und mit Pfeil und Bogen bewaffnet waren. Die Kinder zogen los in den Kampf. Ihr Gegner war ein „böser alter Mann“, der jetzt „König der Welt werden will“.
„Habt ihr den bösen alten Mann besiegt?“, fragte sie die Kinder, als sie vom Kampf zurückkamen.
„Ja“, sagten die Kinder.
„Habt ihr den bösen Mann getötet?“, fragte die Frau.
„Nein“, antwortete ein Junge. „Der alte Cowboy hatte Angst vor uns.“
„Hat der Cowboy nicht viel gefährlichere Waffen als ihr?“, fragte die Frau. „Ihr habt doch nur Pfeil und Bogen.“
„Der hatte seine Bomben nicht dabei“, sagte der Junge. „Die haben nicht in den Koffer gepasst.“
„Wir haben den fiesen Trump für immer vertrieben“, sagte ein anderer Junge.
Will ein Mann die Welt zerstören, muss er mit friedlichen Mitteln zum Schweigen gebracht werden. Die Kinder wissen das noch.
Children’s Revolution
Ich wohne in der autofreien Siedlung Stellwerk 60 – mitten in Köln. Hier leben viele Familien. Den Kindern geht es gut: Sie können auf der Straße spielen, weil dort keine Autos fahren. Meines Wissens hat kein Nachbar eine Schusswaffe. Schlägereien habe ich hier noch nicht erlebt. In der Nähe gibt es gute Schulen und Kindergärten. Gerne lausche ich den Kindern, die bei gutem Wetter immer draußen sind. In den Tagen nach der US-Wahl haben die Kinder -vor allem die Jungen- lauter geredet als sonst. Dabei habe ich Sätze wie diese gehört:
In Amerika gibt es einen bösen Mann, der will die Welt kaputt machen.
Der Trump schmeißt die Kinder aus dem Land – und die Mexikaner.
Pistolen (gemeint waren ihre Spielzeugpistolen) sind gut, aber Atomwaffen sind scheiße.
Kinder haben kein Wahlrecht, und das ist gut so. Wir leben in einer Demokratie. Die Kinder müssen darauf vertrauen können, dass die Präsidenten, die ihre Eltern wählen, gut für sie sind.
Kinder leben noch in ihrer eigenen Welt. Sie müssen darauf vertrauen können, dass die Erwachsenen sie schützen und Räume sichern, in denen sie ohne Angst aufwachsen.
Diese Schutzräume stehen nach der Wahl in den USA weltweit auf dem Spiel. Dass die amerikanische Demokratie ihre Kinder vergisst, ist grausam. Eine Demokratie, die die Kinder nicht schützt, ist keine mehr.
Kinder müssen den Erwachsenen vertrauen können. Sie brauchen Vorbilder, Menschen, die Gutes tun, zu denen sie aufschauen können, die ihnen etwas beibringen.
Trump ist kein Vorbild, er meint es nicht gut mit den Kindern. Unter den Menschen, die Trump hinter die Mauer verbannen will, werden auch Kinder sein. Kinder wissen das genau: Der Trump schmeißt die Kinder aus dem Land – und die Mexikaner. Intuitiv spüren die Kinder, wie gefährlich Trump ist. Er ist ihnen unheimlich, sie sehen ihn im Fernsehen und können nicht über ihn lachen. Männer wie Trump wären an ihren Schulen als Lehrer nicht zugelassen. Kinder spüren seine Aggressivität: In Amerika gibt es einen bösen Mann, der will die Welt kaputt machen.
Wenn Kinder hören, dass Trump Atombomben ausprobieren will, nehmen sie die Drohung als das wahr, was sie ist: Eine Kriegserklärung. Kinder sind noch nicht so verblödet, dass sie nicht bemerken, wie gefährlich Trump ist: Spielzeugpistolen sind gut, aber Atomwaffen sind scheiße.
Es ist beeindruckend, aber auch beschämend für uns, dass kleine Jungs mit Pfeil und Bogen losziehen, weil wir Erwachsenen nicht in der Lage sind, sie zu beschützen.
Dear people in the United States of America…
Ihr habt einen Mann zum Präsidenten gewählt, der die Welt in Angst und Schrecken versetzt. Alles, was er sagt, zielt darauf ab, die Welt zu zerstören. Kurz vor Weihnachten sprach sich Donald Trump für eine drastische nukleare Aufrüstung seines Landes aus. Die amerikanische Atomwaffenkapazität müsse „massiv gestärkt und ausgebaut“ werden, bis der Rest der Welt im Umgang mit Nuklearwaffen „zur Vernunft kommt“, twitterte Trump am Donnerstag. Das klingt wie die Erklärung des Dritten Weltkriegs. Sobald Trump an der Macht wäre, könnte er Ernst machen.
Liebe Mitmenschen in den USA, bitte erkennt: Die USA sind eine Weltmacht, aber die USA sind nicht die Welt.
Ihr seid wie gelähmt. Ihr bemerkt nicht einmal, dass sich Donald Trump gegen die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika verhält. Fördert Trump das Allgemeinwohl? Nein! Eure Verfassung hat eine wunderbare, demokratische Präambel.
In der Präambel eurer Verfassung ist Amerika groß! Bitte erinnert euch!
„Wir, das Volk der Vereinigten Staaten, von der Absicht geleitet, unseren Bund zu vervollkommnen, die Gerechtigkeit zu verwirklichen, die Ruhe im Innern zu sichern, für die Landesverteidigung zu sorgen, das allgemeine Wohl zu fördern und das Glück der Freiheit uns selbst und unseren Nachkommen zu bewahren, setzen und begründen diese Verfassung für die Vereinigten Staaten von Amerika.“
Vielleicht hat Russland die US-Wahlen manipuliert. Genaueres wissen wir nicht. Was wir genau wissen, ist, dass ihr Amerikaner selber die Wahl manipuliert habt: Über Facebook wurden Lügen-Nachrichten in die Welt gesetzt, die überwiegend Donald Trump unterstützten. Das Internet -so viele demokratische Chancen es eröffnet- ist in dieser Wahl zum Kriegsschauplatz mutiert: Schöner neuer Krieg. Per Internet kommen die Lügen-Nachrichten harmlos daher. Wir nehmen sie nur mit den Augen wahr. Die Lügen-Nachrichten machen keine Lärm, und das macht sie besonders gefährlich: Ihre Sprengsätze detonieren lautlos.
Wenn Facebook jetzt ankündigt, man wolle Lügennachrichten in Zukunft besser überprüfen, kommt das für die US-Wahl zu spät.
Kurz vor der US-Wahl hat die deutsche Justiz erneut gegen führende Verantwortliche des Internetkonzerns Facebook ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung eingeleitet, auch gegen Marc Zuckerberg. Es geht um Mordaufrufe, Gewaltandrohungen, Holocaustleugnung und andere Delikte. Facebook war in Kenntnis gesetzt worden, hatte aber die rechtswidrigen Inhalte nicht von den Seiten entfernt. Der schöne neue Krieg ist längst in Deutschland angekommen.
Angesichts der Geschichte des Nationalsozialismus sind wir Deutschen hellhöriger als ihr, was Manipulation und Propaganda angeht. Wenn wir nicht aufpassen, mutiert das Internet weltweit zum zerstörerischen Propaganda-Medium. Das ist neu und so ungeheuerlich, dass kaum jemand realisieren will, wie gefährlich das ist. Begreift das bitte endlich!
Der Freie Wille kann via Internet schnell außer Kraft gesetzt werden. Eric Trump hat während der US-Wahl einen anfeuernden Tweet samt Foto seines Stimmzettels ins Netz gesetzt. Sein Tweet mit dem Slogan „MakeAmericaGreatAgain“ gelangte per Internet von New York aus bis in den hintersten Winkel des Landes. Wie viele Menschen hat Eric Trumps Ballot-Selfie animiert, seinen Vater zu wählen, waren es Tausende? Wir wissen es nicht. Die Fake-Nachricht über Franziskus ist nur deshalb fast eine Million Mal gelikt worden, weil Franziskus der Papst ist. Erics „MakeAmericaGreatAgain“ dürfte wie ein finaler Anfeuerungsruf gewirkt haben, weil Eric ein Trump ist. Später hat man den Tweet aus dem Netz genommen – da hatte er längst gewirkt!
Wir unterschätzen die Wirkung, weil ein Tweet stumm daherkommt. Wenn auf dem Baum vor meinem Fenster ein Vogel zwitschert, höre vielleicht nur ich ihn. Ein Tweet erreicht viele, ein Tweet ist schneller als der Schall! Er bahnt sich digitale Wege, er überschreitet Grenzen und ist gerade deshalb höchst wirkungsvoll. Eric Trump’s „Ballot Selfie“ ist ein vielfacher Verstoß gegen das Wahlgesetz – nicht nur des Bundesstaates New York: Diese Wahl muss für ungültig erklärt werden.
Angeblich ist der Konsum sogenannter Mikrodosen LSD für viele Kreative des Silicon Valley alltäglich. Überhaupt agiert die amerikanische Öffentlichkeit wie unter Drogen. Die wahllose Benutzung des Internets, das immer mehr unsere Sinne vernebelt, versetzt uns in einen Zustand, der dem Drogenrausch ähnelt. Was ist falsch, was wahr? Was ist wirklich, was fiktiv? Wer ist politisch links, wer rechts? Ist Trump wirklich gefährlich oder tut er nur so? Das kann doch nicht wahr sein – aber es ist. Das Gefährliche an Drogen ist, dass wir ihre Wirkung nicht kontrollieren können. Wir meinen, dass wir unsere Sorgen los werden, aber die Drogen gaukeln uns nur vor, dass es so ist. Wir verlieren das Gespür für Gefahren. Wir haben keine Angst mehr, und genau das ist gefährlich: Wir stehen am Abgrund und meinen, wir könnten fliegen, wenn wir nur weiter gehen.
Wenn wir sie regelmäßig konsumieren, töten Drogen unsere Empathie, sie ersticken alle Liebesenergien, stumpfen uns ab und machen uns gleichgültig.
Über das Internet hat die Öffentlichkeit längst die Kontrolle verloren. Begreift bitte endlich, was eine Lügen-Nachricht bewirkt: Vor ein paar Tagen hat Pakistans Verteidigungsminister Khawaja Asif Israel mit „nuklearer Vergeltung“ gedroht und dabei Bezug genommen auf vermeintliche Äußerungen des früheren israelischen Verteidigungsministers.
Wir meinen, eine Fake-Nachricht hätte ihre Wirkkraft verloren, wenn man sie aus dem Netz nimmt, aber so ist es nicht. Sie hinterlässt Spuren. Die Lügennachricht über Papst Franziskus hat sein Ansehen nachhaltig beschädigt. Wer nimmt nach einer weltweit gestreuten Lüge eine Wahrheit noch ernst? Papst Franziskus macht uns Mut. Seine Schriften sind Liebeserklärungen an die Schöpfung.
Wir erleben, dass die Meinungsfreiheit an ihre Grenzen stößt. Wenn ohne Rücksicht auf Mitmenschen alles gesagt werden darf, wenn verhetzt werden darf, verhöhnt, denunziert und veralbert, dann hat nichts, was man sagt, mehr einen Wert, nicht einmal mehr die Wahrheit: Wir müssen weltweit kooperieren, um den Weltfrieden zu sichern und die Schöpfung zu bewahren.
Am 24. März 2015 hat ein deutscher Pilot, Kopilot eines Airbus A320, 149 weitere Personen auf dem Germanwings-Flug 9525 in den französischen Alpen mit in den Tod gerissen. Man wusste, dass der Selbstmordattentäter psychisch labil war. Dennoch durfte er fliegen. Donald Trump ist psychisch labil. Wir können ihm nicht die Verantwortung übertragen.
Das durch Jill Stein veranlasste Nachzählen der Stimmzettel hat untermauert, dass die Mehrheit der US-Amerikaner Hillary Clinton gewählt hat. Wie weit hat sich die amerikanische Demokratie von den Menschen entfernt, wenn in dem Moment, wo die Demokratie in akuter Gefahr ist, die Stimmen der Wahlmänner mehr zählen als die der Wähler?
Diese Wahl muss für ungültig erklärt werden. Bevor neu gewählt wird, sollte die Verfassung der Vereinigten Staaten überdacht werden – unter Beteiligung von Frauen und unter Beteiligung der Weltöffentlichkeit. Es wäre wunderbar, wenn die demokratische Präambel eurer Verfassung behutsam modifiziert würde.
Die USA sind eine Weltmacht: Die Verantwortung für die Schöpfung, für zukünftige Generationen und den Weltfrieden möge Grundlage der amerikanischen Verfassung werden. Der Respekt vor allem Geschaffenen und allen Geschöpfen dieser Erde muss zur Richtschnur des persönlichen Verhaltens und politischen Handelns eines jeden amerikanischen Präsidenten werden.
Geld ist zerstörerisch, aber Geld kann auch Gutes bewirken – wenn wir es teilen.
Ich bitte an dieser Stelle die amerikanischen Reichen und Superreichen darum, Geld abzugeben. Ich bitte darum, dass sie dieses Geld nicht spenden, sondern verschenken.
Ich weiß, dass es auch unter den Milliardären warmherzige, großzügige Menschen gibt, die Geld verschenken, wenn die Not groß ist.
Schenken Sie einen Teil Ihres Geldes bitte den Kindern dieser Welt, den Kindern, die hungern, die auf der Flucht sind, die auf der Straße leben müssen.
Nach der Zerstörung von Aleppo erleben wir, dass sich die Kriegsparteien gegenseitig die Schuld zuspielen, anstatt zu realisieren, dass alle für das Blutvergießen verantwortlich sind.
Geben Sie Ihr Geld bitte „Save The Children“ – für die Kinder von Aleppo.
Geben Sie bitte Geld für die gute Bildung der Kinder dieser Welt. Eine immer komplexer werdende Welt braucht Menschen mit klarem Verstand.
Viel Geld besitze ich nicht, aber ich werde einen Anfang machen. Unter anderem gebe ich Geld an Wikipedia Deutschland. Wikipedia kann Bücher nicht ersetzen, aber dabei helfen, einen guten Unterricht zu gestalten.
Liebe Mrs. Hillary Clinton,
bitte kommen Sie den Menschen entgegen – auch und gerade denjenigen, die Sie nicht gewählt haben. Sie werden gute Gründe dafür gehabt haben, die Sie ernst nehmen müssen. Die amerikanischen Bergleute haben über Generationen dazu beigetragen, die Energieversorgung der USA sicher zu stellen. Schenken Sie den Kindern der Bergarbeiter in West-Virginia Geld – für eine gute Ausbildung.
Lieber Mr. Never-President Donald Trump,
Sie fordern die nukleare Aufrüstung der USA. Ich sage: Atomwaffen sind entsetzlich- und Atomwaffen sind feige. Meiner Meinung nach drohen nur Feiglinge mit Atomwaffen. Sie waren nie an der Kriegsfront. Sie wissen nicht, wie es sich anfühlt, wenn neben Ihnen Kameraden sterben, wenn Kriegskameraden voller Verzweiflung nach ihren Müttern rufen, ihren Kindern, ihren Frauen. Das Leid anderer Menschen hat sie nie berührt. Das Leid anderer Menschen hat sie nie interessiert.
Ich bitte Sie um die Zahlung der Summe Geldes, die sie in den Jahren eingenommen haben, in denen die USA in Vietnam Krieg geführt haben. Sie, Mr. Trump, haben weder als Soldat gedient noch haben Sie gegen den Krieg demonstriert. Stattdessen haben Sie gute Geschäfte gemacht. Meiner Meinung nach schulden Sie dieses Geld den Menschen der Vereinigten Staaten von Amerika, insbesondere den amerikanischen Soldaten und ihren Angehörigen. Geben Sie dieses Geld bitte an „Iraq and Afghanistan Veterans of America“ (IAVA).
Lieber Mr. Donald Trump, es ist nicht zu verantworten, dass ein Mann, der Präsident der USA werden will, historisch ungebildet ist und noch damit prahlt, dass ihm die Geschichte egal ist. Daher möchte ich Sie nach Europa einladen. Gerne würde ich Sie nach Polen begleiten und die KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau besuchen, damit Sie sich vor Ort ein Bild machen können vom Holocaust und den Gräueltaten des Nationalsozialismus. Gerne würde ich Sie in die Niederlande begleiten und das Anne-Frank-Haus in Amsterdam besuchen, ein Museum, das dem jüdischen Holocaust-Opfer Anne Frank gewidmet ist. Im Hinterhaus dieses Gebäudes hielt sich Anne Frank über zwei Jahre mit ihrer Familie versteckt, bis sie am 4.8.1944 durch die Gestapo verhaftet wurde. Ich möchte, dass Sie die Räume betreten und die Luft atmen, die Anne Frank geatmet hat.
Gerne würde ich mit Ihnen durch meinen Stadtteil Köln-Nippes gehen. Vor dem Haus Thüringer Straße 3 würden wir stehen bleiben.
Als Star der Unterhaltungsindustrie haben Sie einen Stern in Hollywood – schön für Sie. Rosa und Rudolf Safarowsky waren keine Stars. An diese beiden Menschen erinnern zwei Stolpersteine des Kölner Bildhauers Gunter Demnig, die vor dem Haus, in dem Rosa und Rudolf Safarowsky lebten, in den Boden eingelassen sind. Steine wie diese erinnern in 1099 Orten Deutschlands und in weiteren 20 europäischen Ländern an Menschen, die als Opfer des Nationalsozialismus deportiert und ermordet wurden.
Dear Mr. Trump,
ich möchte, dass Sie sich bücken, ich erwarte, dass Sie niederknien, ich erwarte, dass Sie ein Tuch in die Hand nehmen und diese Stolpersteine reinigen und polieren. Ich werde Jugendliche einladen, Schüler, die Ihnen zeigen können, wie man das macht. Man kann Putzmittel nehmen, aber es geht auch mit Tränen.
Lieber Mr. President Barack Obama, geben Sie Ihr Amt nicht an Donald Trump ab. Liefern Sie uns nicht einem Despoten aus, der die Frauen verachtet und die Kinder missachtet. Schützen Sie unsere Kinder. Eine Präsidentschaft Donald Trumps bedeutet das Ende der Demokratie. In dem Moment, wo Sie Ihr Amt an Donald Trump abgeben, gehorchen Sie einem Gesetz, aber Sie versündigen sich an der Schöpfung.
Es ist, als stiegen wir alle in einen Zug, von dem niemand weiß, wohin er uns bringt. Während des Nationalsozialismus wurden europaweit 1,5 Millionen Kinder deportiert, sie hatten keine Chance, nein zu sagen.
Im Namen Gottes, der Schöpfung, und im Namen der Kinder dieser Welt: Seien Sie der beste Präsident, den die USA jemals hatten. Ziehen sie die Notbremse: Jetzt!
Die junge Frau, die nicht mehr lebt, hat immer noch ihren Facebook-Eintrag. Da ihre Mutter den PIN-Code nicht kennt, kann sie den Eintrag nicht löschen. In ein paar Tagen werden alle Freunde per Facebook daran erinnert werden, dass die Verstorbene Geburtstag hat: Was tun wir Menschen uns an?
God bless the world!
Köln-Nippes, Deutschland, Europa
Weihnachten 2016
Lisa Wilczok,
Stadtschreiberin der autofreien Siedlung Stellwerk 60
Welche Gemeinsamkeiten haben bei aller Verschiedenheit die Weltreligionen? Sind nicht Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus und Judentum (um nur die größten Religionen zu nennen) miteinander verwandt?
Das 1999 gegründete Weltkloster Radolfzell ist die dringend notwendige Antwort auf eine brennende Frage: Es ermöglicht und fördert den Dialog der Weltreligionen.
Alle Weltreligionen geben noch immer Zeugnis davon, dass wir Menschen nicht nur losgelöst im Hier und Jetzt existieren, sondern Teil von etwas Größerem sind: Der Schöpfung.
Was das Göttliche ist, wissen wir nicht. Wir müssen uns dem Göttlichen öffnen, um zu Gött zu finden. Gött gibt sich nie zu erkennen, Gött sendet Boten, Engel, manchmal nur Stimmen: Über-Setzer, Fähr-Gestalten, Mittler zwischen den Welten, zwischen Diesseits und Jenseits. Für Momente ermöglicht uns Gött, den Himmel im Hier und das Paradies in uns selber zu finden: Die Liebe zum Leben.
Zu Trump bemerkt Petra Bahr kurz nach der Wahl:
“Der Kandidat hat Gott weggelassen. Das mag in Europa normal sein, in den USA ist das mehr als eine Auffälligkeit. In der ersten Rede nach der Wahl beruft Trump sich nicht auf Gottes Segen, er beruft sich nicht auf “God’s own country”, er meidet christliche Vokabeln, spricht nicht von Sendung und Auftrag, er betet nicht öffentlich, er wählt nicht einmal die Kreuzzugsrhetorik der traditionellen Rechten in den USA und verzichtet sogar auf den üblichen Segen. “God bless America” – so verabschiedet sich nur Hillary Clinton, die Geschlagene.” (Zeit-online)
Papst Franziskus hatte bei einer Mexiko-Reise im Februar Trump für dessen Pläne kritisiert, mit einer Mauer Migranten aus Mexiko abhalten zu wollen. „Eine Person, die daran denkt, Mauern statt Brücken zu bauen, ist nicht christlich“, hatte das Oberhaupt der Katholiken damals gesagt. Aber es ist noch viel schlimmer. Trump ist nicht nur nicht christlich, sondern ein Mann ohne Gott. Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit.
…sagt meine siebzehnjährige Tochter. Doch, sie können. Das erlaubt das fragwürdige Wahlgesetz einer Demokratie, die längst keine mehr ist. Das ist das Grauen. Es ist, als müssten wir am 20. Januar alle in einen Zug ensteigen, von dem keiner weiß, wohin er uns bringt.
Seit den US-Wahlen empfinde ich einen tiefen Schmerz – aber auch Wut.
In dem Moment, wo Obama die Macht an Trump abgibt, wird er zum Mittäter. In dem Moment macht er sich schuldig an uns Frauen. “Wir müssen den Mädchen die Wahrheit sagen”, schreibt der amerikanische Autor Dan Kois, Vater zweier Töchter, “auch wenn die beängstigend und traurig ist: Dass die eine Hälfte Amerikas einen Mann gewählt hat, für den nur zählt, wie fuckable sie eines Tages sein werden.”
“Die Wahrheit sagen?” Hör mal Dan, spar dir die Lamoryanz, leg die Feder beiseite, knöpf dir den Knaben vor und hau dem mal so richtig was in die Eier, wenn auch nur verbal, da haben deine Töchter mehr von. Und wenn Du schon mal beim Wahrheit sagen bist, dann sag ihnen bitte auch dies: “Liebe Mädchen, ich muss euch die Wahrheit sagen. Die Hälfte Amerikas hat leider einen Mann gewählt, der nichts dagegen hätte, Atombomben auszuprobieren.”
Obama macht sich auch schuldig an unseren Kindern. Wir können nicht zulassen, dass unsere Kinder dafür büßen müssen, dass die Demokratie versagt hat. Obama hat kein Recht dazu, sie an Trump auszuliefern (denn das tut er!), auch wenn er sich rechtmäßig verhält. Was ist das noch für ein Recht? Und was für eine Gesellschaft? Wir werden von mehr oder weniger durchgeknallten Männern regiert.
Für den ersten Tag hat Trump, so teilte er es uns mit, einen Geheimplan. Da will er Obamas Präsidentschaft “auslöschen” und so richtig aufmischen. Auch in Deutschland kommen jetzt wieder die Scharfschützen hoch. Männer-Kommentare heute auf web.de:
Florian Vogel
Meine Güte! So Ist es also doch wahr, dass dieses Trumpeltier demnächst zum US-Präsidenten gekürt wird??? Also habe ich gar nicht (al)geträumt :-O … Hey, supi, DAS wird spannend!!! :-)))))
Achim Wagner
jaja, ihr 1&1-schreiberlinge…macht weiter mit eurem trump-bashing…trump LIEBT sein land – wie es sich für einen präsidenten gehört – und will es u.a. gegen invasoren etc. schützen…HUT AB! WAS bitte ist daran verkehrt??? uns masochistischen schlaftabletten hier fehlt leider so jemand mit format (wir haben dafür die kontinuierliche ZERSTÖRUNG DEUTSCHLANDS dank ‘interner’ kräfte…wenn das nix is!)
Eric hat den Wahlzettel vor allem für seinen Vater ins Netz gestellt: Ich bin ein guter Sohn. Leider hat er über das World Wide Web zwitschernd Millionen Menschen erreicht. Dass der Tweed im Laufe des Tages (anschließend an die Wahl) gelöscht wurde, löscht noch lange nicht den Verstoß gegen das Wahlgesetz. Genaugenommen hat Eric Trump es Millionen Mal verletzt. Manchmal ist es schön, dass das Internet nichts vergisst.
Based on the worldwide emitted news we are alarmed. Donald Trump’s behaviour makes us fear.
Have we Germans anything to do with the American presidential election? Why does it concern you?, we hear asking you. It concerns us, because we are existentially concerned, as existentially as the destiny of modern Germany ist based on the liberation by the Americans. Without this liberation, where would we be today? We don’t dare to imagine. But just because our destiny is so closely tied to the American one, I take in the representation of many German people the right and the liberty covering position to the election of the American President.
The Basic Law for the Federal Republic of Germany belongs to the great democratic achievements. Article 1 is a reply on the death-camp atrocities, on the Holocaust, on the crimes against the humanity committed by Germans.
Dear Mr. Trump, you violate Article 1, para. 1 of the Basic Law for the Federal Republic of Germany: “Human dignity shall be inviolable. To respect and protect it shall be the duty of all state authority.”
I would like to explain why:
Donald Trump does not know who he is. Everyone should be sure where he comes from, especially a man who wants to become the American president. Who are my parents, who my forefathers?In the German Wikipedia contribution to Trump it is pointed out that he meanwhile confesses to his German origin. It is also said that Trump in 1987 in his autobiographic book “The Art of the Deal” still stated that his grandfather came from Sweden with which he delated a fiction of his father from the time of the Second World War. So the entertainer simply swaps Sweden for Germany. Sometimes Sweden sells better, sometimes Germany. The fact that there are two different countries makes no difference to him. He could not care less. Trump loves confusions, it belongs to his macabre game that it strikes dizziness and provokes indignation, as in the plagiarism of Michelle Obama’s speech.
Melania Trump repeats not only the words but copies Michelle Obama’s whole performance. Everything speaks for the fact that Donald Trump himself is the author of a lubricating comedy. For what does Melania Trump do? She serves her husband’s directing instructions in a puppet-like perfection. Let’s take a look at the video: She speaks like a robot, the american language she speaks sounds memorized. We do not know a lot about her, but we know she spreads lies about her life story like her husband. “She claimed … she has a university degree, but journalists found that she broke her studies (architecture and design) in Ljubljana to go to Milan and Paris.” (6.11. Web.de/magazine)
»Spieglein, Spieglein an der Wand, / Wer ist die Schönste im ganzen Land?« “Looking-glass upon the wall, Who is fairest of us all?”
Illustration, probably by Theodor Hosemann (1852), Quelle: wikipedia
My daughter, 17, opened my eyes: “Mama, Melania Trump is a fairy-tale figure. She is Snow White’s stepmother, the evil queen!”
We must think so simply and clearly like the children, we have to go into the world of fairy tales to understand Trump’s play. Let’s look in Melania’s face: She’s envious. She hates the beautiful, warm-hearted Michelle Obama. Melania is also beautiful, but Michelle is much nicer than she is. Donald and Melania hate morality, they are without any moral, but Melania is morally.
Something else makes Melania jealous: Michelle has a nice man. Trump, on the other hand, is ugly, he has only a lot of money. The fact that money can substitute neither for beauty nor for love, Grimm’s fairy tales tell. Donald and Melania Trump would never give a beautiful couple. When she was young, Melania must have heard this fairy tale: “Snow White”. Now she embodies the evil queen. In the fairy tale, the bad queen brings Snow White a poisoned apple. Let’s look Melania in her eyes: She’s spitting poison. And indeed the public is paralyzed like after a snake bite!
By his play, Trump makes both women ridiculous – disgusting! This is not just only contemptible towards both women and degrading – that’s eerie! Was Jarrett Hill, the twitterer, who discovered the “plagiarism” mediaeffectively, bought from Trump? A terrible thought, but I fear it’s the truth. At first I was irritated myself: Jarrett Hill is young, black, attractive. He has a very nice face, on the photos he laughs. Everyone likes the man, you consider him a follower of the Democrats. Nobody comes up with the idea that Trump could have hired him, but Hill is just therefore the ideal figure for Trump’s confusion play. Transferred to the fairytale “Snow White”, Hill is the hunter. In the fairy tale, the hunter is supposed to murder the Snow White on behalf of the Queen, for she herself does not make her fingers dirty. The hunter does not kill the girl, but puts it out. He does not bring Snow White’s lungs and liver to the evil queen, but the lungs and the liver of a dead animal. This leads the queen to the wrong track.
In our case Trump is the author: In the contrast to the evil queen, he has an audience. He sells us a lie as the truth. He is lying to the American public! Hill shall confuse us, he shall show the people the wrong way.
Jarrett Hill is not an independent journalist. Trump hired Hill to lead us on a wrong track!
I don’t know, whether it is true, but I fear it is.
“I love the poorly educated”, Trump says. Education, he senses, could endanger his play. About the history of the 20th century Trump himself does not know a lot. He does not care. In the German film “Kings of Kallstadt” he is interviewed in New York and says the following sentence: “I’m proud to have the German blood, there’s no question about it. Great stuff.” The term “German blood”- this learns in Germany every child – was used in the time of national socialism as a juridical term in the Nuremberg race laws. The fact that no serious politician is allowed to say impudently a sentence like “I am proud to have this German blood …” is a democratic consensus in the Federal Republic of Germany – a historical achievement! Trump, a descendant of the liberators, uses the language of Hitler. Horrible!
Saying the words “I am proud to have this German blood”, Trump also (probably unconsciously) counteres and makes fun of another sentence, which still means a lot to us Germans today. 22 months after establishment of the Berlin Wall, John F. Kennedy has said in his historic Berlin visit on the 26.6.1963 in front of the Schöneberg Town Hall those wonderful, hope-inspiring, liberating words that assured and deepened the confidence of the Germans in the American protective power: “Ich bin ein Berliner” – “I am a Berliner.” These words have a lasting effect in us Germans till this day. In times of the Cold War, J.F. Kennedy was our great political model. Trump makes J.F. Kennedy a joke figure! Incomprehensible!!!
“Make America great again” – Why “again?” America is great. Please remember!
The USA need, as the writer T.C. Boyle said recently during an interview with the “Süddeutsche Zeitung”, “a strict but fair mother – and that she is…
Clinton is Mommy America.
Maybe no candidate before her was so well prepared for this office. Clinton stands for women’s advancement, Multiculturalism and more environment protection – the Republicans stand for nothing: They want to make the rich even richer. I am a convinced Hillarian – the last eight years I was Obamist.” (SZ online, 21.9.2016, re-translation of me)
T.C.Boyle 2012 after a reading in Wien, Foto: wikipedia
It is an open secret whom Angela Merkel, Chancellor of the Federal Republic of Germany, would vote: Hillary Clinton. Angela Merkel is similiar to her, the German “Mutti” saves with emotions, and this is good for us, because she never loses the self-control and never the esteem for herself and the other. Angela Merkel rarely makes us laugh. She is not an entertainer, but serious, well educated and clear. She gives us Germans the feeling of security. We need Heads of State who love people. And that is what she does: “Wir schaffen das!” – “Yes, we can!”
Hillary Clinton and Angela Merkel in the USA. It is an open secret whom Angela Merkel, Chancellor of the Federal Republic of Germany, would vote: Hillary Clinton.Foto removed
On Halloween Michelle und Barack Obama invited children to the White House – a warm, friendly gesture. In a very tense situation they danced with the children and gave them the feeling to be sure and rescued: “Everything is good.”
I had to cry, because it was so touching. Thank you, Michelle and Barack Obama. You are wonderful!
How does Trump behave towards children? On the election event in Ashburn he throws a crying baby out of the hall. Later he says it was just a joke. Is Trump a villain? Or is he a coward who does not even stand to what he is doing but runs away and laughs? I think it is still much worse. If you look at the video only exactly enough, you recognise that the story is neither truth nor joke, but a fake. What have I seen? Because I do not understand the American language well, I studied Trump’s facial play and tried to find the moment he noticed the baby. I’ve been looking for signs of anger, traces of compassion, some emotions. But there was nothing, nothing at all. Trump never changes his facial expressions. He doesn’t stop laughing, but his artificial, put on laughter unmasks him. Trump is a good entertainer, but a bad actor. He only knows one role: Joker. The mother with the baby is bought! Trump can only laugh, not cry. He has a heart of money.
Trump hired the baby (who was crying on the election event in Ashburn) to decorate his own entertainment show!
I don’t know, whether it is true, but I fear it is.
Melania Trump comments on the woman-dispising statements of her husband of 2005 during a CNN interview: “Sometimes I say I have two boys at home, I have my young son and I have my husband.” (According to “Kurier”, Austria) Dear Mrs. Trump, are you so limited or is it a play? Donald Trump is an adult man, he does not reach for a toy car, he reaches for the world power: The world is neither a changing room nor children’s playground, the world happen does not take place in TV. Atomic bombs are no water guns!
Let’s take Trump finally seriously, do we not be fooled by him: He does not just say despising sentences – he despises people. This man is dangerous, because he is manipulative. You may not transfer the responsibility to him.
Dear Mr. NeverNever-President, we say together with Michelle Obama: “Enough is enough!”
We Germans have not been able to get rid of Hitler on our own. Your Americans are stronger. Trust in your power that has made America great: Get rid of Trump!
Go to the election. Your voice is important because it is a historical choice. It is not about “cholera” or “plague”, it is about everything or nothing, freedom or slavery. Vote Hillary Clinton, Mommy America !!!
Last night I had a dream. Angela Merkel visited me and said:
“My friend Barack Obama is worried about his country and around us all. As a Federal Chancellor, I can not say aloud, whom I would choose. But there is only one choice: Hillary Clinton. Please write your mail. Order the American citizens nice greetings from me. And tell them: “We can do it – Wir schaffen das!”
Merkel and Obama on an fair in Hannover(Germany), 2016 Foto removed
An die Bürgerinnen und Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika…
Über die weltweit ausgestrahlten Nachrichten sind wir alarmiert. Donald Trumps Gebaren macht uns Angst.
Was haben wir Deutschen mit der amerikanischen Präsidentenwahl zu tun? Was geht euch das an, hören wir euch fragen. Es geht uns sehr viel an, denn es geht uns existentiell an, so existentiell wie das Schicksal des modernen Deutschlands auf der Befreiung durch die Amerikaner beruht. Ohne diese Befreiung, wo wären wir heute? … Man wagt es nicht, sich das auszumalen. Aber gerade, weil unser Schicksal so sehr mit dem amerikanischen verknüpft ist, nehme ich mir stellvertretend das Recht und die Freiheit, zur Wahl des amerikanischen Präsidenten Position zu beziehen.
Zu den großen demokratischen Errungenschaften gehört das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland. Artikel 1 ist eine Replik auf die Gräueltaten des Nationalsozialismus, auf den Holocaust, auf die von Deutschen begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Dear Mr. Trump, Sie verstoßen gegen Artikel 1, Abs. 1 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Ich möchte erläutern, warum:
Donald Trump weiß nicht, wer er ist. Jeder Mensch sollte sich sicher sein, wo er herkommt, vor allem dann, wenn er amerikanischer Präsident werden will. Wer sind meine Eltern, wer meine Vorfahren? Im deutschen Wikipedia-Beitrag zu Trump wird darauf hingewiesen, dass er sich mittlerweile zu seiner deutschen Herkunft bekennt. Weiter heißt es: „1987 hatte Trump in seinem autobiographischen Buch The Art of the Deal dagegen noch behauptet, sein Großvater stamme aus Schweden, womit er eine Fiktion seines Vaters aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs weitertrug…“ So tauscht der Entertainer ganz einfach Schweden durch Deutschland aus. Mal verkauft sich Schweden besser, mal Deutschland. Dass es zwei verschiedene Länder gibt, ist ihm egal. Es interessiert ihn nicht. Trump liebt Verwirrspiele, mit zum makabren Spiel gehört, dass der Schwindel auffällt und Empörung hervorruft, wie beim Plagiat der Rede von Michelle Obama:
»Spieglein, Spieglein an der Wand, / Wer ist die Schönste im ganzen Land?«
Illustration, wahrscheinlich von Theodor Hosemann (1852), Quelle: wikipedia
Melania Trump spricht nicht nur die Worte nach, sondern kopiert Michelle Obamas gesamte Performance. Alles spricht dafür, dass Donald Trump Autor einer Schmierenkomödie ist. Denn was tut Melania Trump? Sie bedient die Regieanweisungen ihres Mannes in einer puppenhaften Perfektion. Schauen wir uns das Video an: Sie spricht wie ein Roboter, das Amerikanisch, das sie spricht, klingt auswendig gelernt. Wir wissen nicht viel von ihr, aber wir wissen, dass sie über ihre Lebensgeschichte ebensolche Lügen verbreitet wie ihr Mann. “Sie behauptete…, sie habe einen Uni-Abschluss, aber Journalisten fanden heraus, dass sie ihr Studium (Architektur und Design) in Ljubljana abbrach, um nach Mailand und Paris zu gehen.” (6.11. web.de/magazine)
Meine Tochter, 17, hat mir die Augen geöffnet: “Mama, Melania Trump ist eine Märchenfigur. Sie ist Schneewittchens Stiefmutter, die Böse Königin!”
Wir müssen so unverstellt und einfach denken wie die Kinder, wir müssen uns in die Welt der Märchen begeben, um Trumps Spiel zu verstehen. Schauen wir Melania ins Gesicht: Sie ist neidisch. Sie hasst die wunderschöne, warmherzige Michelle Obama. Melania ist ebenfalls schön, aber die leidenschaftrliche Michelle ist noch viel schöner als sie. Außerdem ist Michelle Obama moralisch. Trump hingegen ist amoralisch. Er hasst die Moral, weil sie ihn in der Freiheit einschränkt. Noch etwas kann Melania nicht ertragen: Michelle hat einen schönen Mann. Trump hingegen ist hässlich, er hat nur viel Geld. Dass Geld weder Schönheit noch Liebe ersetzen kann, erzählen die Märchen der Brüder Grimm. Die Trumps würden nie ein schönes Paar abgeben. Melania muss als Kind ein Märchen gehört haben: “Schneewittchen”. Jetzt verkörpert sie die böse Königin. Im Märchen überbringt sie dem Schneewittchen einen vergifteten Apfel. Schauen wir Melania in die Augen: Sie verspritzt Gift. Und tatsächlich ist die Öffentlichkeit gelähmt wie nach einem Schlangenbiss!
Durch sein Spiel macht Trump beide Frauen lächerlich – Widerlich! Das ist nicht nur verächtlich gegenüber beiden Frauen und entwürdigend – das ist unheimlich! Wurde Jarrett Hill, der Twitterer, der das “Plagiat” medienwirksam aufdeckte, von Trump gekauft? Ein schrecklicher Gedanke, aber ich fürchte, es ist genau so. Zunächst war ich selber irritiert: Jarrett Hill ist jung, schwarz, attraktiv. Er hat ein ausgesprochen sympathisches Gesicht, er lacht auf den Fotos. Jeder mag den Mann, man hält ihn für einen Anhänger der Demokraten. Niemand kommt auf die Idee, dass Trump ihn gekauft haben könnte, aber für dessen Verwirrspiel ist er gerade deshalb die ideale Figur. Auf das Märchen “Schneewittchen” übertragen, ist Hill der Jäger. Der soll im Auftrag der Königin das Schneewittchen ermorden, denn sie selber macht sich die Finger nicht schmutzig. Der Jäger tötet das Mädchen nicht, sondern setzt es aus. Der bösen Königin bringt er nicht Schneewittchens Lunge und Leber, sondern Lunge und Leber einen geschossenen Tiers. Das führt die Königin auf die falsche Fährte.
In unserer Geschichte ist Trump der Autor: Anders als die böse Königin hat er ein Publikum. Er verkauft uns eine Lüge als die Wahrheit. Er belügt die amerikanische Öffentlichkeit! Hill soll uns verwirren, er soll uns den falschen Weg zeigen.
Jarrett Hill ist kein unabhängiger Journalist. Trump hat Hill gekauft, um uns auf die falsche Fährte zu führen.
Das ist nur eine Vermutung, aber ich fürchte, es ist die Wahrheit.
Trump liebt die Ungebildeten: “I love the poorly educated”, denn Bildung, das spürt er, könnte sein Spiel gefährden. Auch über die Geschichte des 20. Jahrhunderts weiß Trump nicht viel. Es interessiert ihn nicht. Im deutschen Film „Kings of Kallstadt“ wird er in New York interviewt und sagt folgenden Satz: “I’m proud to have that German blood, there’s no question about it. Great stuff.” Zu deutsch: „Ich bin stolz, dieses deutsche Blut zu haben. Keine Frage. Tolle Sache!“ (zit. nach Die Welt, 24.8.2015) Die Bezeichnung „deutschen Blutes“ –das lernt in Deutschland jedes Kind – wurde in der Zeit des Nationalsozialismus als juristischer Terminus in den Nürnberger Rassegesetzen verwendet. Dass kein seriöser Politiker einen Satz wie „Ich bin stolz, dieses deutsche Blut zu haben…“ ungestraft sagen darf, ist in der Bundesrepublik Deutschland demokratischer Konsens- Eine historische Errungenschaft! Trump, ein Nachkomme der Befreier, benutzt die Sprache Hitlers. Grauenhaft!
Mit dem Satz “Ich bin stolz, dieses deutsche Blut zu haben”, konterkariert und veralbert Trump zudem (vermutlich unbewusst) einen anderen Satz, der uns Deutschen heute noch viel bedeutet. 22 Monate nach Errichtung der Berliner Mauer hat John F. Kennedy bei seinem historischen Berlin-Besuch am 26.6.1963 vor dem Schöneberger Rathaus jene wunderbaren, Hoffnung stiftenden, befreienden Worte gesagt, die das Vertrauen der Deutschen in die amerikanische Schutzmacht sicherten und vertieften: „Ich bin ein Berliner.“ Diese Worte wirken bis heute in uns Deutschen nach. In Zeiten des Kalten Krieges war J.F. Kennedy das große politische Vorbild. Trump macht J.F. Kennedy zur Witzfigur! Unfassbar!!!
“Make America great again” – Warum “again?” Amerika ist groß. Bitte erinnert euch!
Die USA brauchen, wie der Schriftsteller T.C. Boyle kürzlich in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagte, “eine strenge, aber faire Mutter – und das ist sie… Clinton ist Mama Amerika. Vielleicht war noch kein Kandidat vor ihr so gut vorbereitet auf dieses Amt. Clinton steht für Frauenförderung, Multikulturalismus und mehr Umweltschutz – die Republikaner stehen für nichts: Sie wollen die Reichen noch reicher machen. Ich bin überzeugter Hillarian – die letzten acht Jahre war ich Obamist.” (SZ online, 21.9.2016)
T.C.Boyle 2012 nach einer Lesung in Wien, Foto: wikipedia
Es ist ein offenes Geheimnis, wen Angela Merkel, Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, wählen würde: Hillary Clinton. Angela Merkel ist ihr ähnlich, die deutsche “Mutti” spart mit Emotionen, und das ist gut so, denn sie verliert nie die Selbstkontrolle und nie die Achtung vor sich und den anderen. Angela Merkel bringt uns nur selten zum Lachen. Sie ist keine Entertainerin, sondern ernst, gebildet und klar. Sie gibt uns Deutschen das Gefühl von Sicherheit. Wir brauchen Staatsoberhäupter, die die Menschen lieben. Und das tut sie: “Wir schaffen das.”
Hillary Clinton und Angela Merkel bei einem Besuch der Kanzlerin in den USA. Dass Merkel sich einen Sieg der Demokratin im US-Wahlkampf wünscht, gilt als offenes Geheimnis (Foto: imago stock&people/Jens Schicke).
An Halloween haben Barack und Michelle Obama Kinder ins Weiße Haus eingeladen – eine warme, freundschaftliche Geste. In höchst angespannter Lage tanzten sie mit den Kindern und gaben ihnen das Gefühl, sicher und geborgen zu sein: “Alles ist gut.” Das ist groß! Danke, Michelle und Barack Obama. Ihr seid wundervoll!
Wie verhält sich Trump gegenüber Kindern? Auf einer Wahlveranstaltung in Ashburn wirft er ein Baby aus dem Saal. Später sagt er, es sei nur ein Witz gewesen. Ist Trump ein Bösewicht? Oder ist er ein Feigling, der nicht einmal zu dem steht, was er anrichtet, sondern wegrennt und lacht? Aber es ist noch viel schlimmer: Wer das Video nur genau genug ansieht, erkennt, dass die Geschichte weder Wahrheit noch Witz, sondern ein Fake ist. Woran ich das sehe? Weil ich die amerikanische Sprache nicht gut verstehe, habe ich versucht, in Trumps Mimik den Moment zu finden, wo er das Baby bemerkt. Ich habe nach Hinweisen auf Wut gesucht, Spuren von Mitgefühl, nach irgendwelchen Gefühlen. Aber da war nichts, gar nichts. Trump verändert in keinem Moment seinen Gesichtsausdruck. Er lacht nur, aber sein aufgesetztes Lachen entlarvt ihn. Trump ist ein guter Entertainer, aber ein schlechter Schauspieler. Er kennt nur eine Rolle: Witzbold. Ich vermute, dass er die Mutter mit dem Baby gekauft hat! Trump kann nur lachen, nicht weinen. Er hat ein Herz aus Geld.
Trump macht Politik zum reinen Entertainment. Er hat das Schrei-Baby (samt Mutter) gekauft, um seine Show aufzupeppen.
Das ist nur eine Vermutung, aber ich befürchte, es ist die Wahrheit.
Folgendermaßen kommentiert Melania Trump im CNN-Interview die frauenverachtenden Äußerungen ihres Mannes von 2005: “Manchmal sage ich, ich habe zwei Buben zuhause, ich habe meinen jungen Sohn und ich habe meinen Ehemann.” (zit.nach Kurier, Österreich) Liebe Mrs. Trump, sind Sie so beschränkt oder ist es nur wieder ein Spiel? Donald Trump ist ein erwachsener Mann, er greift nicht nach einem Spielzeugauto, er greift nach der Weltmacht: Die Welt ist weder Umkleidekabine noch Kinderspielplatz, das Weltgeschehen läuft nicht im TV ab. Atombomben sind keine Wasserpistolen!
Nehmen wir Trump endlich ernst, lassen wir uns nicht weiter von ihm veralbern: Er sagt nicht nur menschenverachtende Sätze – er verachtet die Menschen. Dieser Mann ist gefährlich, denn er ist manipulativ. Ihr dürft ihm nicht die Verantwortung übertragen. Dear Mr. NeverNever-President, wir sagen mit Michelle Obama: “Es reicht!”
Wir Deutschen haben uns nicht aus eigener Kraft von Hitler befreit. Ihr Amerikaner seid stark. Vertraut auf eure Kraft, die Amerika groß gemacht hat: Befreit euch von Trump!
Geht zur Wahl. Eure Stimme ist wichtig, denn es ist eine historische Wahl. Es geht nicht um “Cholera” oder “Pest”,” es geht um Alles oder Nichts, Freiheit oder Sklaverei. Wählt Hillary Clinton, wählt Mama Amerika!!!
Last night I had a dream. Angela Merkel visitited me and said: Mein Freund Barack Obama macht sich große Sorgen um sein Land und um uns alle. Als Bundeskanzlerin darf ich nicht laut sagen, wen ich wählen würde. Aber es gibt nur eine Wahl: Hillary Clinton. Bitte schreib deine Mail. Bestell den amerikanischen Bürgerinnen und Bürgern schöne Grüße von mir. Und sag ihnen: Wir schaffen das.
Merkel und Obama bei der diesjährigen Hannover-Messe (Foto entfernt)